Internationaler Tag des Leoparden: Gejagt, getötet, gehandelt – die Nachfrage nach Leopardenprodukten steigt
Anlässlich des Internationalen Leopardentages am 3. Mai macht die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN auf das stille Verschwinden des Leoparden aufmerksam.
Lebensraumverlust, Wilderei und die steigende internationale Nachfrage nach Leopardenprodukten haben die Wildbestände dramatisch schrumpfen lassen – mit gravierenden Folgen auch für den gesamten Artenschutz. In Afrika, dem Nahen Osten und Asien haben Leoparden bereits rund 75 Prozent ihres natürlichen Lebensraums verloren.
Gleichzeitig hat der illegale und legale Handel mit den Großkatzen zugenommen.
Leoparden werden lebend für den Exotenmarkt verkauft oder tot als Rohstofflieferanten für die traditionelle Medizin, für Luxusaccessoires und Trophäen missbraucht. Zwischen 2020 und 2023 wurden laut CITES-Datenbank weltweit etwa 12.000 Leoparden und deren Körperteile gehandelt.
„Leoparden sind längst zur Ware geworden – lebend oder zerlegt. Auch europäische Märkte tragen zur weltweiten Nachfrage bei“, warnt Vanessa Amoroso, Leiterin der Abteilung Wildtiere im Handel bei VIER PFOTEN.
„Während Wildtiere am Rande der Ausrottung stehen, floriert die Zucht von Großkatzen in Gefangenschaft. Ohne entschlossene gesetzliche Maßnahmen bleibt ihr Überleben ungewiss.“
Leoparden als Ersatz für Tiger – neue Dynamiken im Wildtierhandel
Mit der Verschärfung des internationalen Tigerschutzes geraten zunehmend auch andere Großkatzenarten ins Visier – allen voran der Leopard. Dessen Knochen, Zähne und Felle werden oft bewusst falsch als „Tigerprodukte“ deklariert und auf asiatischen Märkten verkauft. Über Umwege und mangelnde Kontrollen gelangen diese Produkte auch auf europäische Märkte.
Südafrika – Drehscheibe eines florierenden Handels
Ein besonders beunruhigendes Beispiel ist Südafrika. Das Land erlaubt nach wie vor die kommerzielle Zucht von Großkatzen in Gefangenschaft – oft mit unzureichender Regulierung. Die gezüchteten Tiere werden getötet und ihre Teile in alle Welt exportiert.
Diese Praxis befeuert nicht nur den legalen Markt, sondern unterstützt gleichzeitig illegale Handelsstrukturen. VIER PFOTEN
dokumentiert diesen Kreislauf in der Kampagne „Break the Vicious Cycle“, die Südafrikas führende Rolle im globalen Großkatzenhandel aufzeigt.
„Der Schutz der Großkatzen ist weltweit nicht einheitlich und variiert von Land zu Land.
Wir brauchen globale Unterstützung, um dem ein Ende zu setzen“, betont Amoroso. „VIER PFOTEN fordert die Regierungen auf, sich an internationalen Standards wie dem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) zu orientieren, um den skrupellosen Handel mit Wildtieren endlich zu stoppen.“
Europa muss Verantwortung übernehmen
Trotz bestehender Handelskontrollen gelangen Produkte aus Leopardenteilen durch Schlupflöcher oder als vermeintlich legale Erzeugnisse auch nach Europa. Der Onlinehandel, Souvenirmärkte und private Sammlungen begünstigen die Umgehung der Kontrollsysteme. VIER PFOTEN fordert deshalb:
- ein vollständiges Handelsverbot für Großkatzen und deren Körperteile
- die Schließung von Regelungslücken im CITES und EU-Recht
- strengere Kontrollen von Importen und Onlinehandel
- ein Ende der kommerziellen Großkatzenzucht weltweit
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