NABU-Senderstörche starten Zug in die Winterquartiere

(26.08.2011) Während sich derzeit überall im Land die Jungstörche sammeln, um getrennt von ihren Eltern in ihre südlichen Winterquartiere zu starten, hat es NABU-Storch „Michael“ in diesem Jahr besonders eilig.

Klammheimlich hat sich der vom NABU mit einem GPS-Satellitensender ausgestattete Weißstorch bereits vergangene Woche auf den Weg nach Afrika gemacht.

Seine Reise kann ebenso wie die der drei anderen NABU-Senderstörche im   Internet unter www.NABU.de verfolgt werden.

„‚Michael‘ hat keine Jungen aufgezogen und ist daher bereits früher gestartet“, erklärt NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen.

„Er ist zunächst vom schleswig-holsteinischen Dorf Bargen bis an die mittlere Elbe geflogen und hat sich dort einige Tage aufgehalten. Jetzt befindet er sich bereits in Rumänien und wird Anfang September sein erstes afrikanisches Rastgebiet im Sahel erreicht haben“, so Thomsen weiter.

„Michael“ ist ein sogenannter Ostzieher, der über den Bosporus und den Sinai ins Winterquartier im östlichen und südlichen Afrika fliegt. Den vergangenen Winter verbrachte er fast ausschließlich im Tschad und verzichtete auf die lange Reise nach Südafrika.

Der NABU hat sein Projekt „Weißstörche auf Reisen“ im Jahr 2009 gestartet und Weißstörche mit GPS-Satellitensendern ausgerüstet. Die 30 Gramm leichten Sender registrieren die Position des Vogels und senden diese alle drei Tage an einen Satelliten, der sie an eine Bodenstation weiterleitet.

Von den Daten erhofft sich der NABU Rückschlüsse auf die Gefährdungen für Weißstörche in ihren Winterquartieren. Dabei stehen insbesondere die klimatischen Verhältnisse in der Sahelzone im Fokus.

Denn in Dürrejahren steht den Vögeln oftmals nicht genug Nahrung zur Verfügung. Im folgenden Frühjahr kommen die Störche dann sehr spät und in geringerer Zahl in die Brutgebiete zurück.

Neben „Michael“ beobachtet der NABU in diesem Jahr die Störche „Anni“, „Gustav“ und „Nick“ auf ihrer Reise in den Süden und zurück.

Die Namenswahl von Storch „Nick“ hat dabei einen besonderen Grund: Als Dank für die bereits mehrjährige Unterstützung des Projekts durch FedEx Express wurde er nach dem Sohn eines FedEx-Mitarbeiters aus Ratingen benannt.



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