Über 200.000 Stimmen für den Schneeleopardenschutz

(24.08.2017) Gipfeltreffen in Bischkek ist gestartet: Wilderei bekämpfen und Lebensräume sichern

Die zwölf Schneeleoparden-Verbreitungsstaaten treffen sich am 25. August im kirgisischen Bischkek zum zweiten Weltgipfel des Schneeleopardenschutzes (Global Snow Leopard & Ecosystem Protection Program, kurz: GSLEP).

NABU Veranstaltet und organisiert wird das Gipfeltreffen von dem Präsidenten und der Regierung der Kirgisischen Republik mit organisatorischer und finanzieller Unterstützung der Global Tiger Initiative, des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), des NABU und weiterer Nichtregierungsorganisationen für den Schneeleoparden-Schutz.

Das gemeinsame Ziel ist die Erhaltung der letzten Schneeleoparden der Welt und ihres Lebensraumes, der Berg-Ökosysteme.

„Die internationale Schutzkonferenz bringt Staaten und Naturschutzorganisationen an einen Tisch und ist damit ein Meilenstein im Schutz für den Schneeleoparden.

Als Initiator des Gipfeltreffens freuen wir uns besonders über diese grenzübergreifende Kooperation“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Es ist das zweite Mal, dass die Staaten zusammenkommen, um die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Das erste Gipfeltreffen fand im Oktober 2013 statt.

Die damals erfolgreich verabschiedete „Bischkek-Deklaration“ hat zum Ziel, 20 Schneeleoparden-Landschaften bis zum Jahre 2020 zu schützen und damit das Überleben der verbliebenen 4.000 bis 6.400 Schneeleoparden zu sichern.

Der NABU drängt zur Eile: „Die Hälfte der Zeit bis 2020 ist verstrichen und noch ist zu wenig passiert. Immer noch werden Schneeleoparden illegal gewildert oder sterben durch Vergeltungsakte von Hirten, während ihr Lebensraum weiter schrumpft“, so Tennhardt.

Gemeinsam mit dem WWF und dem Snow Leopard Trust fordert der NABU die Staatschefs der Schneeleopardenländer auf, Lippenbekenntnisse zu unterlassen und stattdessen endlich zu handeln. „Es geht besonders darum, effektiv gegen Wilderei und illegalen Handel vorzugehen und die ausgewählten Schneeleoparden-Schutzgebiete nachhaltig zu sichern“, sagte Tennhardt.

Dies sei ein besonders akutes Thema, da die Zerschneidung der Habitate aktuell in vollem Gange sei: „Große Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise der Bau der sogenannten ‚Neuen Seidenstraße‘, gefährden wertvolle Lebensräume des scheuen Hochgebirgsbewohners und bedürfen dringend der genauen Überprüfung“, so Tennhardt.

Ihre Forderungen haben die Verbände in einem Petitionsschreiben zusammengefasst und, mit prominenter Unterstützung unter anderem durch Schauspieler Leonardo DiCaprio, 202.881 Stimmen gesammelt.

Diese werden den verantwortlichen Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfeltreffen überreicht.

Schneeleoparden gelten als stark gefährdet und kommen in Afghanistan, Bhutan, China, Indien, der Mongolei, Nepal, Pakistan, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan vor.

Der NABU engagiert sich bereits seit 1998 für den Schutz der Schneeleoparden und ist mittlerweile in Kirgistan, Tadschikistan und Pakistan für den Schneeleopardenschutz aktiv.

Als Initiator des GSLEP setzt sich der NABU aktiv dafür ein, dass vereinbarte Schneeleoparden-Schutzprogramme umgesetzt werden und kümmert sich beispielsweise um eine Region im Nord-Tian-Shan-Gebirge, die als eines der 20 Schutzgebiete identifiziert wurde.

In vier grenzüberschreitenden Naturschutzgebieten – drei auf kasachischer und eines auf kirgisischer Seite – verbessert der NABU seit 2013 das Management und schafft die Basis für eine grenzübergreifende Zusammenarbeit.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.

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