Rote-Liste-Daten zu rund 30.000 Tieren, Pflanzen und Pilzen Deutschlands online abrufbar

(09.12.2019) Ausgestorben, gefährdet oder ungefährdet? Wer wissen will, wie es Feldhase, Wiedehopf, Segelfalter oder Fieberklee geht, kann jetzt eine neue Arten-Suchmaschine nutzen.

Sie informiert schnell und einfach über den Rote-Liste-Gefährdungsstatus von Tieren, Pflanzen und Pilzen in Deutschland.

Mit der neuen Arten-Suchmaschine des Rote-Liste-Zentrums ist der Gefährdungsstatus von Tieren, Pflanzen und Pilzen Deutschlands online recherchierbar, und zwar kostenlos.

Rote-Liste-Zentrum Die zugrundeliegende Datenbank greift auf die Fachgutachten der bundesweiten Roten Listen zu, die vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben werden. Die Suchmaschine zeigt die Gefährdungskategorie, Bestandssituation und Trends von rund 30.000 untersuchten Arten an.

Sie ist eingebunden in die Website des Rote-Liste-Zentrums, die ausführlich über die Erstellung und die Inhalte Roter Listen informiert: www.rote-liste-zentrum.de.

Für im Naturschutz tätige Personen ebenso interessant sind die auf der Website veröffentlichten „Gesamtartenlisten“.

Diese sind wichtiger Bestandteil der bundesweiten Roten Listen. In ihnen sind alle in Deutschland etablierte Arten der jeweiligen Organismengruppe aufgeführt.

Auf der Website gibt es Gesamtartenlisten für 60 Gruppen, unter anderem für die Brutvögel, Tagfalter, die fast 500 Wildbienen und rund 4.300 Farn- und Blütenpflanzen, aber auch für weniger bekannte Artengruppen wie Raubfliegen oder Pseudoskorpione.

Einführungstexte zu verschiedenen Artengruppen geben einen kurzen Überblick zur Gefährdungssituation innerhalb der Gruppen und Ursachen ihrer Gefährdung, weisen aber auch auf besondere Spezies hin, wie beispielsweise den nützlichen Bücherskorpion.

Einen tieferen Einblick in die Lebensweise von Tieren, Pflanzen und Pilzen geben darüber hinaus erste Artenportraits, die regelmäßig ergänzt und zu einer „Portraitgalerie der Arten“ ausgebaut werden sollen. Sie zeigen Wissenswertes und Kurioses auf und auch, was zu tun ist, um den Bestand einer Art zu erhalten.

Sie reichen bisher von bekannten Tieren wie dem Feldhasen oder dem Iltis bis hin zu weniger bekannten wie dem Trauer-Rosenkäfer oder der Filzbiene.

Die Roten Listen und das Rote-Liste-Zentrum

Das Rote-Liste-Zentrum koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) seit 2019 die Erstellung der bundesweiten Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Es begleitet und unterstützt dazu die jeweiligen Expertinnen und Experten fachlich, organisatorisch und finanziell.

Das Rote-Liste-Zentrum ist beim DLR Projektträger in Bonn angesiedelt. Der DLR Projektträger besitzt mehrjährige Erfahrung mit Förderprogrammen zum Artenschutz. So bearbeitet er im Auftrag des BfN auch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt.

Rote Listen sind wissenschaftliche Fachgutachten und dienen der Information der Öffentlichkeit über die Gefährdungssituation der Arten. Sie sind u.a. Datenquelle für gesetzgeberische Maßnahmen, Grundlage und Argumentationshilfe für raum- und umweltrelevante Planungen und zeigen Handlungsbedarf für die Erhaltung von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten auf.

Die bundesweiten Roten Listen werden von rund 550 Fachleuten erarbeitet. Weitere rund 20.000 Personen haben in den letzten Jahren Beobachtungsdaten dafür bereitgestellt. Diese Arbeiten werden hauptsächlich ehrenamtlich erbracht. Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands werden vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben.

www.rote-liste-zentrum.de



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