Vage Hoffnung für die Elefanten: ein Drittel aller Elfenbeinläden in China muss zusperren

(02.04.2017) China macht Ernst mit seiner Ankündigung, den Elfenbeinhandel zu beenden und schließt mit 31. März 2017 rund ein Drittel seiner insgesamt 164 offiziellen Schnitzwerkstätten und Elfenbeinshops. Die restlichen sollen bis zum Jahresende folgen.

Dieser wichtige Schritt zur Rettung der akut vom Aussterben bedrohten Elefanten steht übrigens in der EU bis dato noch aus.

Künftige Schlupflöcher für den Elfenbeinhandel zeichnen sich aber auch in China ab: So hat die Regierung bereits „Sonderverkäufe“ von „legalem“ Elfenbein etwa an Museen angekündigt.


Elefant

Solche Ausnahmen könnten den Markt wieder anheizen. Ungeklärt ist zudem die Frage, was mit den riesigen Mengen kursierenden Elfenbeins geschieht. Am schnellsten wäre der legale Handel nach Ansicht von Experten zu beenden, wenn die chinesische Regierung das Elfenbein aus Schnitzwerkstätten und Shops aufkaufen würde.

Ob China sich allerdings zu einer Zerstörung seiner offiziellen Lagerbestände durchringen kann, steht noch in den Sternen.

Sorge bereitet auch die Tatsache, dass die Elfenbeinschmuggler angesichts des chinesischen Durchgreifens auf andere Länder ausweichen.

Chinesische Käufer beschaffen sich mittlerweile Elfenbein in Vietnam oder Laos und lassen es sich per Post zuschicken. Eine Schwachstelle stellt auch Hongkong dar: In Hongkong beispielsweise soll der Handel erst 2021 beendet werden.

In der EU wird weiterhin über ein Vorgehen zur Beendigung des Elfenbeinhandels in den Mitgliedstaaten beraten - ein endgültiges Verbot ist offen.

Der Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ (www.reaev.de) warnt vor den Folgen der skrupellosen Wilderei, der jährlich bis zu 40 000 Tiere zum Opfer fallen.

Wenn nicht endlich Schluss ist mit der Jagd nach dem Weißen Gold, könnten Afrikas Elefanten in zehn Jahren ausgerottet sein. Deshalb fordern die Artenschützer seit langem ein Ende jeglichen Handels mit Elfenbein.


Weitere Meldungen

Gerhard Marosi, Artenschutzexperte im BMF, und Mag. Bernhard Sklusak, Vorstand des Zollamtes Wien (v.l.n.r.), begrüßen den Aufgriff im Sinne des Artenschutzes und der Bertugsbekämpfung; Bildquelle: BMF/Bernhard Hradil

Größter Elfenbeinaufgriff Österreichs durch Zollfahndung: 564 kg Elfenbein in Wien beschlagnahmt

Die Zollfahndung Wien konnte Anfang November den größten Elfenbeinaufgriff Österreichs verzeichnen – 90 Stoßzähne von Elefanten wurden dabei sichergestellt
Weiterlesen

CITES CoP17

Kampf dem illegalen Handel mit Nashorn in Vietnam

Es gibt nach wie vor keine Anzeichen für eine Verbesserung der Situation rund um die Nashorn-Wilderei
Weiterlesen

WWF

WWF kritisiert Elfenbeinhandel in Thailand

In den letzten 18 Monaten hat sich das käufliche Elfenbein auf Thailands Märkten nahezu verdreifacht. Das bestätigt eine Studie über den Verkauf von Elfenbein in Thailand, die jetzt einige Tage vor einer wichtigen Konferenz zur Eindämmung des illegalen Wildtierhandels veröffentlicht wurde
Weiterlesen

WWF

Thailand möchte Elfenbeinhandel verbieten

Die thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra kündigte am 3.3.2013 an, den Elfenbeinhandel in Thailand zu verbieten
Weiterlesen

WWF

Elfenbein von 850 Elefanten wird verbrannt - Regierung von Gabun will Wilderei-Tragödie stoppen

Gabun setzt ein starkes Zeichen gegen den illegalen Elfenbeinhandel. Die Regierung des westzentralafrikanischen Landes hat in der Hauptstadt Libreville die Verbrennung ihrer beschlagnahmten Elfenbeinbestände durch Präsident Ali Bongo angekündigt
Weiterlesen

Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Für Forschungsprojekt werden Elfenbeinproben gesucht!

Seit Juni 2010 betreut das Bundesamt für Naturschutz (BfN) das Forschungsprojekt „Ermittlung von Alter und geografischer Herkunft von Elfenbein des Afrikanischen Elefanten"
Weiterlesen

Universität Regensburg

Neues Verfahren zur Altersbestimmung von Elfenbein

Projekt „Datierung von Elfenbein durch Ermittlung des Isotopenprofils“ an der Universität Regensburg
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen