Tierwohl und Gesundheit von Bio-Legehennen: Empfehlungen zur Optimierung
Ökologische Geflügelhalter können durch kluges Management das Tierwohl und die Gesundheit von Legehennen deutlich verbessern. Das ist das Ergebnis der europaweiten Studie HealthyHens, die parallel in acht Staaten durchgeführt wurde.
Auf insgesamt 114 Praxisbetrieben ermittelten Wissenschaftler dabei Daten zum aktuellen Stand des Tierwohls und der Tiergesundheit von Biohennen in verschiedenen Erzeugerländern und leiteten daraus Empfehlungen für Praktiker ab.
Die Untersuchungen auf den 22 beteiligten deutschen Betrieben sowie die Koordinierung des Projektes wurden von Wissenschaftlern der Universität Kassel durchgeführt und vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanziert.
Die Daten zum Befall mit endoparasitischen Würmern zeigten, dass im europaweiten Durchschnitt über 60 Prozent aller Tiere am Ende der Legeperiode mit dem Spulwurm Ascaridia galli infiziert waren und knapp ein Drittel mit Heterakis-Würmern.
Zwischen den einzelnen Betrieben wurden große Unterschiede deutlich. So gab es sowohl komplett befallsfreie Betriebe als auch solche, bei denen 100 Prozent der Tiere befallen waren. Für A. galli stellten die Forscher fest, dass der Befall umso geringer ausfiel, je länger die Hennen Grünauslauf hatten.
Schäden am Gefieder wurden bei 40 Prozent der Tiere beobachtet, jedes fünfte Tier wies Pickverletzungen auf. Auch bei dieser Problematik lag der Anteil betroffener Tiere umso niedriger, je länger die Auslaufzeiten auf den Betrieben waren.
Das Verletzungsrisiko sank zudem mit höheren Proteinanteilen im Futter, die auf den Betrieben zwischen 14,6 und 22,2 Prozent lagen. Auch das Auswechseln des Einstreumaterials während der Legeperiode wirkte sich positiv aus. Veränderungen des Brustbeins wie Verformungen oder Brüche traten bei 45 Prozent aller Tiere auf. Sie wurden bei Volierenhaltung häufiger beobachtet als bei ein-etagigen Systemen.
Einen nachweislich positiven Einfluss hatten darüber hinaus eine gute Kalziumversorgung mit Muschelkalk oder Austernschalen und ein nicht zu früher Legebeginn. Die Wissenschaftler empfehlen, eine Legeleistung von 50 Prozent nicht vor der 22. Lebenswoche anzustreben, um Brüchen und Verformungen des Brustbeins vorzubeugen.
Von Veränderungen der Fußballen waren im Schnitt 30 Prozent der Tiere betroffen. Dieser Anteil ließe sich nach Ansicht der Wissenschaftler durch eine ausreichende Sauberkeit der Sitzstangen reduzieren. Auch für die angestrebten langen Auslaufzeiten für Biohennen leiteten sie konkrete Empfehlungen aus den Daten ab.
So zeigte sich, dass Auslaufangebote von den Hühnern umso stärker genutzt werden, je kleiner die Gruppen sind und je mehr Auslauffläche dem einzelnen Tier zur Verfügung steht. Zudem sollte eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Hennen im Auslaufbereich angestrebt werden, etwa durch zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Hütten oder Sträucher.
Insgesamt sehen die Experten bei allen untersuchten Tierwohl- und Gesundheitsparametern noch ein großes Verbesserungspotenzial auf vielen Biobetrieben. Wie groß dieses Potenzial ist, zeige allein die Tatsache, dass einige der untersuchten Betriebe bis zum Ende der Legeperiode vollkommen gesunde Tiere hatten.
Jürgen Beckhoff, aid.de
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