Toxoplasmose in der Schwangerschaft

(07.11.2015) Immer wieder werden Tierärzte/-innen mit den Sorgen schwangerer Katzenhalterinnen konfrontiert, die Angst vor einer Infektion mit Toxoplasma gondii haben.

Einer Familiengründung mit Katze steht jedoch nur selten etwas im Wege. Wichtig ist, folgendes zu wissen:

  • Schwangere Frauen, die bereits zuvor mit Toxoplasma Kontakt hatten und die einen positiven Antikörpertiter haben, haben keinerlei Risiko.
  • Katzen, bei denen in wiederholten Kotproben (vier Untersuchungen im wöchentlichen Abstand) keine Oozysten gefunden wurden und die serologisch Toxoplasma-positiv sind, scheiden sehr wahrscheinlich auch zukünftig keine Oozysten aus.
  • Von ausschließlich im Haus gehaltenen und mit Fertignahrung gefütterten Katzen geht grundsätzlich ein sehr geringes Risiko aus, da die Katzen sich entweder durch Aufnahme von den in der Umwelt sehr langlebigen Oozysten oder durch im (rohen) Fleisch von anderen Tieren vorhandenen, infektiösen Toxoplasma-Stadien anstecken.
  • Scheidet eine Katze Toxoplasma-Oozysten aus, sind diese erst nach 2-5 Tagen ansteckend. Wird der Kot vorher vollständig aus Katzentoilette entfernt, ist eine Ansteckung nicht möglich.
  • In Deutschland scheiden weniger als 1 % aller Katzen überhaupt Toxoplasma-Oozysten aus.
  • Gartenarbeiten sowie Umgang mit rohem Fleisch stellen ein vergleichsweise höheres Toxoplasma-Infketionsrisiko dar.

Mehr Informationen hat ESCCAP (Euopean Scientific Counsel Companion Animal Parasites) auf seiner Internetseite zusammengestellt, u.a. welche Untersuchungen während der Familienplanung empfohlen sind und wie sich Schwangere, unabhängig von einer Katzenhaltung, im Alltag vor einer Ansteckung mit Toxoplasmose schützen können.

www.esccap.de



Weitere Meldungen

Ludwig-Maximilians-Universität München

Toxoplasmose: Vermehrung von Parasiten in Wirtszelle gestoppt

Eine neue Methode blockiert die Proteinregulation des Parasiten Toxoplasma gondii und führt zu seinem Absterben innerhalb der Wirtszelle
Weiterlesen

ESCCAP

ESCCAP-Expertenrat von Frau Professor Dr. Joachim: Toxoplasmose: Gesundheitsrisiko für Tier und Mensch

Als Toxoplasmose bezeichnet man zusammenfassend verschiedene Erkrankungen, die durch den einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii hervorgerufen werden können
Weiterlesen

Vetsuisse

Lebendimpfstoff schützt Katzen vor Übertragung von Toxoplasma gondii

Durch eine Abwandlung der Genschere CRISPR-Cas9 können UZH-Forschende Änderungen im Erbgut von Einzellern vornehmen, die sich nicht von natürlichen Mutationen unterscheiden.
Weiterlesen

Ildiko Rita Dunay (OVGU) und Karl-Heinz Smalla (LIN) untersuchen den Toxoplasmose-Parasiten gemeinsam mit Daniel Lang (OVGU), der am Mikroskop sitzt.; Bildquelle: OVGU/Melitta Dybiona

Wie der Toxoplasmose-Parasit die Synapsen im Gehirn umbaut

Toxoplasmose ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Ausgelöst wird sie von einem einzelligen Parasiten namens Toxoplasma gondii. Er ist weltweit verbreitet und befällt Vögel und Säugetiere
Weiterlesen

Toxoplasmose-Flyer: Gut informiert in der Schwangerschaft

Neuer Toxoplasmose-Flyer: Gut informiert in der Schwangerschaft

Die Krankheit Toxoplasmose wird durch den einzelligen Parasiten Toxoplasma gondii verursacht. Bei den meisten Menschen verläuft eine Infektion mit diesem Krankheitserreger symptomlos
Weiterlesen

Jeder zweite Deutsche trägt den Erreger T. gondii in seinem Körper. Der Parasit vermehrt sich nur im Darm von Katzen

Toxoplasmose: Parasit beeinflusst Gedächtnisleistung

Jeder zweite Deutsche trägt den Erreger Toxoplasma gondii in seinem Körper. Der weltweit vorkommende Einzeller verursacht eine der häufigsten Infektionskrankheiten
Weiterlesen

Thünen-Institut

Je größer der Stall, desto kränker die Tiere?

Einfluss der Größe eines Tierbestands auf die Tiergesundheit untersucht – Uneinheitliche Ergebnisse betonen Problematik pauschaler Aussagen
Weiterlesen

Bundesinstitut für Risikobewertung

Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Toxoplasmose

Über den Schutz vor Infektionen mit Toxoplasmen informiert ein neues Merkblatt des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen