Wurmbehandlung tragender und säugender Hündinnen und Kätzinnen
(25.10.2022) ESCCAP-Expertenrat von Professor Dr. Anja Joachim von der Veterinärmedizinischen Universität Wien
Die Übertragung parasitischer Würmer von trächtigen und säugenden Hündinnen und Kätzinnen auf ihre Nachkommen kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Welpen haben.
Zudem können manche dieser Wurmarten auch den Menschen infizieren. Wie es zur Übertragung der Würmer auf die Welpen kommt und wie sich diese vermeiden lässt, erklärt Veterinärparasitologin Prof. Dr. Anja Joachim von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna).
Wie erfolgt die Übertragung vom Muttertier auf die Welpen?
Hündinnen
und Kätzinnen spielen als Quelle von Spul- und Hakenwürmern für die
Infektion ihrer Welpen in den ersten Lebenswochen die wichtigste Rolle.
So kann es geschehen, dass Muttertiere ihre Neugeborenen unter anderem über die Milch mit Spul- und Hakenwürmern anstecken. Im Falle des Hundespulwurms ist eine Übertragung zudem über den Mutterkuchen (Plazenta) möglich.
Welche gesundheitlichen Risiken bestehen für die Welpen?
Der mögliche gesundheitliche Schaden bei Welpen ist erheblich größer als bei älteren Tieren. So nehmen die Parasiten beispielsweise Nährstoffe aus der Nahrung ihrer Wirte auf und führen so zu Nährstoffverlusten. Vor allem bei einem Befall mit blutsaugenden Hakenwürmern droht außerdem ein Blutverlust.
Des Weiteren führen insbesondere große Spulwürmer in manchen Fällen zu Darmverschlüssen, Bauchfellentzündung und sogar zum Tod der Welpen.
Wie lässt sich eine Übertragung vermeiden?
Die Entwurmung von Muttertieren ist entscheidend für die Verhinderung des Wurmbefalls ihrer Welpen und hat zum Ziel, die Larven abzutöten, bevor sie übertragen werden.
Je nach Medikament ist es erforderlich, Zuchthündinnen und -kätzinnen zweimal am 40. und 55. Trächtigkeitstag oder täglich ab dem 40. Tag der Trächtigkeit zu behandeln.
Zusätzlich wird empfohlen, Welpen zum Ende der zweiten Lebenswoche zum ersten Mal zu entwurmen.
Da sich Welpen auch über die Muttermilch infizieren können, ist es ratsam, sie bis zum Absetzen (je nach verabreichtem Wirkstoff) in zwei- bis vierwöchigen Abständen zu entwurmen. Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt kann Sie bei der Behandlung von Hündinnen/Kätzinnen und ihrer Würfe beraten.
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