Babesia species and co-infection with Anaplasma phagocytophilum in free-ranging ungulates from Tyrol (Austria)

(01.11.2011) C. SILAGHI, D. HAMEL, K. PFISTER and S. REHBEIN; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 268 - 274

Einleitung

Das Vorkommen der durch Zecken übertragenen Krankheitserreger Babesia spp. und Koinfektionen mit Anaplasma phagocytophilum ist bei Wildwiederkäuern aus den nördlichen und östlichen Zentralalpen in Tirol, Österreich, untersucht worden.

Material und Methode

Milz- (n=77) bzw. Leberproben (n=1) von insgesamt 78 Tieren (19 Rehe, Capreolus capreolus; 12 Rothirsche, Cervus elaphus; 23 Gämsen, Rupicapra r. rupicapra; 18 Alpensteinböcke, Capra i. ibex ; 6 Europäische Mufflons, Ovis orientalis musimon) wurden während der Jagdsaison der Jahre 2008-2010 gesammelt und mit molekularbiologischen Methoden analysiert.

DNS-Extrakte wurden mittels einer konventionellen PCR mit dem Zielgen 18S rRNA und anschließender Sequenzierung auf Babesien-DNS bzw. mittels einer real-time PCR auf DNS von A. phagocytophilum untersucht.

Ergebnisse

Insgesamt 14 der 78 Tiere (17,9 %) waren Babesienpositiv und 30 (38,5 %) waren A. phagocytophilum-positiv.

Die Sequenzierung der Babesien-PCR-Produkte ergab den Nachweis von Babesia capreoli in Reh und Gämse, von B. divergens im Alpensteinbock, von B. odocoilei-like- Spezies im Rotwild und von Babesia sp. EU1 in einer Gämse.

12 der 14 Babesien-positiven Tiere waren mit A. phagocytophilum koinfiziert, was sich als statistisch signifikant erwies (p<0,0001).

Diskussion

Dies ist der erste Nachweis von DNS von B. divergens beim Alpensteinbock, von Babesia sp. EU1 bei der Gämse und von B. odocoilei-like-Spezies bei österreichischen Rothirschen.

Gleichzeitig wurden Koinfektionen von Babesien und A. phagocytophilum bei Wildwiederkäuern in Österreich zum ersten Mal nachgewiesen.

Die Ergebnisse dieser Studie machen deutlich, dass diese durch Zecken übertragenen Erreger bei Wildwiederkäuern in Österreich weit verbreitet sind. Weitere Untersuchungen sind nötig, um den Einfluss der Infektion auf den Gesundheitszustand des Schalenwildes zu charakterisieren.

www.wtm.at



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