Berlin: Interdisziplinäres Forscher-Team arbeitet an Testverfahren ohne Tierversuche

(25.01.2005) Seit Jahrzehnten bemühen sich Tierschutzverbände, um die Abschaffung oder Reduzierung von Tierversuchen für chemische, medizinische und kosmetische Zwecke. Der Hauptfeind der Tierschützer ist dabei meist der Wissenschaftler im weißen Kittel, der an wehrlosen Tieren immer neue Substanzen testet.

Das Hauptproblem in der Sache ist jedoch, dass die Risken neuer Chemikalien für den Menschen aufgeklärt werden müssen. Der Gesetzgeber verlangt deshalb nach ausführlichen Versuchsreihen, bevor die entsprechende Substanz für den menschlichen Gebrauch zugelassen wird. Seit einigen Jahren gibt es jedoch in der Wissenschaft vermehrte Bemühungen um Alternativen zu Tierversuchen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting vom Institut für Pharmazie arbeiten seit September 2002 Wissenschaftler der Freien Universität Berlin in einem interdisziplinären Team von Dermatologen, Pharmazeuten, Pharmakologen und Veterinärmedizinern in einem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Projekt an der Entwicklung eines alternativen Testverfahrens zur Aufnahme von Pharmaka, Industriechemikalien und Pflanzenschutzmittel über die Haut.

Als Ersatz für das Tier, aber auch als Ersatz für die nicht hinreichend verfügbare menschliche Haut, wird an im Labor erzeugter künstlicher menschlicher Haut untersucht, wie die verschiedensten Wirkstoffe aufgenommen werden. Nur aufgenommener Wirkstoff kann ja zu Vergiftungen führen – oder als Arzneistoff Krankheiten heilen!

Die Untersuchungen, bei denen die Wirkstoffe auf die Hautoberfläche aufgetragen werden, erfolgen parallel in insgesamt acht Laboren, um so sicherzustellen, dass die Testmethode zuverlässige Ergebnisse liefert. Gerade ist die erste Phase der Versuche abgeschlossen und die abschließende einjährige Validierungsphase eingeläutet worden.

Die Ergebnisse werden 2006 dem Europäischen Zentrum zur Validierung von Alternativmethoden (ECVAM) zur unabhängigen Bewertung übergeben. Wenn alles gut läuft, kann die Methode dann gemäß einer kürzlich wirksam gewordenen OECD-Prüfrichtlinie zur Bestimmung der Aufnahme von Fremdstoffen durch die Haut verwendet werden.

Unter der Leitung von Professor Schäfer-Korting und Dr. Burkhard Kleuser wird außerdem mit EU-Mitteln seit August 2004 ein Trainingslabor zum Erlernen alternativer Testverfahren aufgebaut.

Wissenschaftler aus Industrie und Hochschulen aus ganz Europa sollen dort ab Sommer 2005 anerkannte Alternativmethoden sowie weitere in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien befindliche kennen lernen können.

weitere Meldungen

Freie Universität Berlin

Regenerative Zelltherapie für Epilepsie

Die Veterinärmedizinerin und Neurowissenschaftlerin Prof. Sonja Bröer, PhD, hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen erforscht, wie regenerative Zelltherapien zur Heilung/Linderung von Epilepsien beitragen können
Weiterlesen

FU Berlin

Mehrere offene Stellen im Fachbereich Veterinärmedizin - Klinik für kleine Haustiere der FU Berlin

Stellen für Wiss. Mitarbeiter/-in (Praedoc) (m/w/d) mit 3/4-Teilzeitbeschäftigung befristet bis zu 3 Jahre Entgeltgruppe 13 TV-L FU Kennung: WiMi-allg-1 - Bewerbungsende: 19.11.2021
Weiterlesen

FU Berlin Fachbereich Veterinärmedizin

Umfrage: Einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte für Hund und Katze (eEPA)

Andreas Kraft ist Doktorand an der FU Berlin im Fachbereich Veterinärmedizin und ersucht die Kollegenschaft um Teilnahme an seiner Umfrage
Weiterlesen

TiHo

Die fünf veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten Deutschlands veranstalten VETSkillsLab Challenge

Seit 6. Juli 2020 findet für drei Wochen an den fünf deutschen universitären veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten die VETSkillsLab Challenge statt
Weiterlesen

ATF

Dahlemer Diätetikseminar: Tierernährung in der Praxis - Ernährung von Hund und Wolf – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Am 29. Jänner 2020 findet im  Seminarraum des Instituts für Tierernährung in Berlin das Dahlemer Diätetikseminar statt!
Weiterlesen

Prof. Dr. Ernst Kalm, Vorstandsmitglied der H. Wilhelm Schaumann Stiftung (li), und Dr. Wilhelm Weisthoff, Geschäftsführer der H. Wilhelm Schaumann GmbH (2. v. re.), verleihen Auszeichnungen für die besten Dissertationen 2017/2018; Bildquelle: H. Wilhelm Schaumann Stiftung

H. Wilhelm Schaumann Stiftung zeichnet beste Dissertationen und Studienleistungen aus

Die H. Wilhelm Schaumann Stiftung zeichnete anlässlich der 73. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie die besten Dissertationen der Jahre 2017 und 2018 in der Tierernährung aus
Weiterlesen

Umfrage zu Tierkrankenversicherungen

Umfrage zu Tierkrankenversicherungen

Kollegin Kira Lynn Fiedermutz von der Freien Universität Berlin ersucht Tierärzte aus Deutschland, an einer kurzen Umfrage teilzunehmen
Weiterlesen

Freie Universität Berlin

Projekt „PeTESys“: Forschungsprojekt zur Messung der Gehirnaktivität bei Mensch und Tier

EXIST-Forschungstransfer für interdisziplinäres Projekt am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
Weiterlesen

Constanze Bönig, Mahtab Bahramsoltani und Salah Al Masri (v.l.n.r.) entwerfen einen Online-Kurs, der geflüchtete Tierärzte dabei unterstützen soll, in Deutschland die Approbation zu erhalten; Bildquelle: Marina Kosmalla

Plattform Support4VETMED: In Deutschland praktizieren

Veterinärmediziner der Freien Universität Berlin haben gemeinsam mit dem Verein Tierärzte ohne Grenzen die Plattform Support4VETMED für geflüchtete Tierärzte gegründet
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Internationales 20170324

Neuerscheinungen