Rottendorf-Symposium 2021: Solidarität mit Tieren - interdisziplinäre Debatte zur Solidaritätsforschung
(30.08.2021) Am 3. und 4. September 2021 findet das diesjährige Rottendorf-Symposium zum Thema Solidarity with animals statt.
Hochkarätige internationale Fachvertreter*innen der Animal Studies-Szene werden bei der digitalen Konferenz der Hochschule für Philosophie München (HFPH) den Begriff der Solidarität erstmals systematisch im Kontext der Mensch-Tier-Beziehungen in den Blick nehmen.
Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehungen: Solidarität mit oder zugunsten von Tieren
Solidarität ist ein Schlüsselbegriff für das Zusammenleben in den globalisierten Gesellschaften unserer Zeit. Wenngleich der Solidaritätsbegriff aktuell vornehmlich humanistisch geprägt ist, werden im Zuge der Veränderung tierethischer und -politischer Einstellungen in der Bevölkerung Stimmen laut, die den Begriff auch in solchen Kontexten verwenden möchten.
Dr. Mara-Daria Cojocaru, Leiterin des Rottendorf-Projekts
Bei dem zweitägigen Symposium des Rottendorf-Projekts sollen Möglichkeiten und Entwürfe einer Solidarität diskutiert werden, die alle Mitglieder unserer Gesellschaften umfasst Menschen und andere Tiere.
Die Vorträge werden sich sowohl mit dem Potenzial einer Ausweitung des Solidaritätsbegriffs, als auch mit möglichen Problemen und verschiedenen Kontexten in diesem Zusammenhang auseinandersetzen.
Ausgehend von der philosophischen Perspektive soll das Solidaritätsthema bei der Tagung im Zusammenspiel mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen und in globaler Hinsicht beleuchtet werden. Neben internationalen Fachleuten aus Philosophie, Politikwissenschaften, Recht, Sozialethik, Soziologie und Veterinärmedizin werden dieses Mal auch Vordenker*innen aus der Praxis an der Konferenz teilnehmen.
Im gemeinsamen Austausch der Wissenschaftler*innen mit Menschen, die aktiv für Tierrechte eintreten, können Kooperationen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis entstehen.
Dr. Mara-Daria Cojocaru, Leiterin des Rottendorf-Projekts: Es hat noch keine menschliche Gemeinschaft gegeben, in der Tiere nicht in irgendeiner Weise präsent gewesen wären. Das wird oft vergessen. Solidarität bezieht sich meist auf Kontexte von Arbeit, Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit.
Allein damit, dass wir Tiere nicht leiden lassen, sind wir Menschen also noch lange nicht fein raus und es gibt noch viel Luft nach oben. Solidarität als philosophischer Begriff und als Leitlinie praktischen Handelns kann da sehr instruktiv sein. Ich glaube, dass uns Solidarität im Umgang mit empfindungsfähigen Wesen, wie wir es selbst und die anderen Tiere auch sind, helfen kann.
Vortragende des Rottendorf-Symposium 2021
- Dr. Alasdair Cochrane (Sheffield University, UK)
- Dr. Mara-Daria Cojocaru (Munich School of Philosophy, DE)
- Dr. Kendra Coulter (Brock University, CA)
- Dr. Jan Deckers (Newcastle University, UK)
- Alice DiConcetto, LLM (Animal Law Europe, BE)
- Sue Donaldson (Queens University, CA)
- Dr. Charlotte Blattner (Universität Bern, CH)
- Prof. Dr. Lori Gruen (Wesleyan University, USA)
- Dr. Kathrin Herrmann (Johns Hopkins University)
- Dr. Oscar Horta (University of Santiago de Compostela)
- Prof. Dr. Will Kymlicka (Queens University, CA)
- Dr. Alex Lockwood (Animal Rebellion/The University of Sunderland)
- Gisela Pschenitschnig (Gut Aiderbichl)
- Dr. Siobhan OSullivan (University of New South Wales, AUS)
Tagungssprache ist Englisch. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie hier: www.hfph.de/solidarityanimals2021