Pharmaforschung gegen resistente Bakterien
(08.11.2018) Ab 12. November ruft die Weltgesundheitsorganisation WHO die Weltantibiotikawoche aus, die mit dem Europäischen Antibiotikatag am 18. November abschließt.
Aus diesem Anlass informiert der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) über den Stand der Entwicklung neuer antibakterieller Medikamente.
Demnach könnten Unternehmen in den nächsten Monaten zwei neue Antibiotika herausbringen, die jeweils Resistenzen bei bestimmten Bakterien überwinden. Eins davon hat im Oktober die EU-Zulassung, das andere im September eine Zulassungsempfehlung erhalten.
Drei weitere Antibiotika befinden sich im Zulassungsverfahren. Unternehmen erproben weitere 19 antibakterielle Medikamente derzeit in der letzten Studienphase vor dem Zulassungsantrag. Fast alle sind bisherigen Untersuchungen zufolge auch gegen bestimmte multiresistente Bakterien wirksam.
Aber nicht jede therapeutische Lücke, die Resistenzen gerissen haben, kann damit geschlossen werden.
Deshalb sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa): Die Anstrengungen zur Entwicklung neuer Antibiotika müssen gesteigert werden, damit die Medizin dauerhaft Resistenzen begegnen kann. Doch für viele denkbare Antibiotika-Projekte ist ungeklärt, wie Unternehmen sie refinanzieren könnten; die resultierenden Produkte sollen ja später so selten wie möglich zum Einsatz kommen. Neue Finanzierungsmodelle werden gebraucht.
Äußerst wichtig ist, mit den vorhandenen Antibiotika verantwortungsvoll umzugehen, so Fischer abschließend.
Denn für kein Geld der Welt lassen sich so schnell neue Antibiotika entwickeln, wie die Vorhandenen durch fahrlässigen Gebrauch und daraus resultierende Resistenzbildung unwirksam werden können.