Vogelgrippe: Keine Gefahr durch Hauskatzen
(21.02.2006) AGES: Trotz intensiver Überwachung kein Nachweis, dass sich Katzen auf natürlichem Weg mit dem H5N1-Virus infizieren können
"Katzen stellen hinsichtlich der Vogelgrippe keine Gefahr für den Menschen dar" betont Univ.-Prof. Franz Allerberger, Bereichsleiter Humanmedizin der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH.
"Seitdem das H5N1-Virus im Jahr 1997 erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde, gab es trotz intensivster Überwachung keinen wissenschaftlichen Beweis, dass sich Katzen in der freien Natur mit dem Erreger infiziert hätten."
25.000-fache Virus-Dosis
Die jüngst erwähnte niederländische Studie, die die Infektion von Katzen mit dem H5N1-Virus beschreibt, sei bereits seit dem September 2004 bekannt.
"Die Studie beschreibt eine künstliche Laborsituation, die nicht auf die normale Umwelt umgelegt werden kann", sagt Allerberger.
In einem Tierversuch wurde drei Katzen die 25.000-fache Virusdosis, die man für den Virusnachweis in einer Gewebekultur brauchen würde, intratracheal (direkt in die Luftröhre) gespritzt.
In einem zweiten Versuch wurden drei Katzen mit 1-Tages-Küken gefüttert, denen ebenfalls die 25.000-fache Virus-Dosis verabreicht worden war.
Zu diesen drei Katzen kamen noch zwei Kontrollkatzen. "Eine der künstlich infizierten Katzen starb am sechsten Tag, die restlichen sieben Katzen wurden am 7. Tag getötet", sagt Allerberger.
Bei der anschließenden Untersuchung der toten Tiere wurden Anzeichen einer Infektion mit dem H5N1-Virus festgestellt.
"Mit dieser Studie wurde zwar die grundsätzliche Möglichkeit einer Infektion im Tierversuch belegt - als Beleg für ein reales Problem kann sie aber nicht herangezogen werden", betont Allerberger abschließend.