Osteopetrose bei Katzen - eine außerordentlich seltene Skeletterkrankung im Licht der molekularen RANK/RANKL/OPG-Regelkreise
(15.01.2012) P. SCHAWALDER und H. STICH; Wien Tierärztl Monat Vet Med Austria 99 (2012)
Die Osteopetrose (Syn.: Albers Schönberg-, Marmorknochenkrankheit) ist eine sehr seltene und nach wie vor wenig verstandene Knochendysplasie im Sinne einer skelettären Entwicklungsstörung, die auf einer ungenügenden osteoklastischen Knochenresorption gründet.
In der vorliegenden Arbeit wird die Marmorknochenkrankheit anhand von zwei erkrankten Katzen aufgezeigt und beschrieben. Schon die uneinheitlichen Röntgenbefunde der bei den untersuchten Osteopetrose-Patienten weisen auf die äthiopathogenetische Vielschichtigkeit dieser Skeletterkrankung hin und zeigen auf, dass sich, genauso wie beim Menschen, auch bei der Katze die Krankheit in verschiedenen Varianten manifestieren kann.
Diese Erkenntnis lässt die Mutmassung zu, dass bezüglich der Vererbung der Osteopetrose auch bei der Katze komplexe Verhältnisse zu erwarten sind. Radiologisch ähnelt der erste beschriebene Fall der menschlichen Osteopetroseform, die autosomal rezessiv vererbt wird, außerordentlich.
Zum besseren Verständnis dieser vielgestaltigen Skeletterkrankung werden einleitend rezentere Erkenntnisse zur Knochenhomöostase, wie die RANK/ RANKL/OPG (Osteoprotegerin)-Regelkreise, wie auch die Steuerung, Funktion und Wirkungsweise der Osteoklasten und auch die Osteoklastogenese vereinfacht dargelegt. Skelettteile einer dritten erkrankten Katze dienen zur histologischen Illustration der Osteopetrose.