Ein rätselhafter Fall fürs Wochenende!
(22.03.2019) Im Fall des Monats März stellt Laboklin das Auftreten ungewöhnlicher Zellen in dem Blutausstrich einer Katze vor
Maciej Guzera DVM PhD DipECVCP MRCVS
SIGNALMENT UND ANAMNESE
Ein 10jährger, kastrierter Europäisch Kurzhaarkater wurde aufgrund von chronischem Erbrechen und Gewichtsverlust (um 2,2 kg) trotz Polyphagie vorgestellt.
Es war vorberichtlich keine Futterumstellung oder erhöhte Belastung erfolgt und zeitgleich mit den Symptomen waren mehrere Umfangsvermehrungen in der Haut aufgetreten.
KLINISCHE UNTERSUCHUNG
Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich der Katzer lethargisch mit einem BCS 2/9 und das Abdomen erschien aufgetrieben. Es fanden sich mehrere, unterschiedlich große Umfangsvermehrungen in der Haut (wenige mm bis zu 0,5 cm) hinter dem rechten Ohr sowie an beiden Flanken. Einige dieser Knoten waren gerötet (Abb. 1).
Abb 1. Mehrere pinke, hirsekorngroße Hautknoten an der Flanke
WEITERFÜHRENDE UNTERSUCHUNGEN
Hämatologie
Der Blutstatus ergab eine hochgradige Basophilie (2,4 x109/L, Referenzbereich, RB: 0-0.04 x109/L) und geringgradige Lymphopenie (0,82 x109/L, RB: 1-4 x109/L).
Darüber hinaus fanden sich im Blutausstrich große aypische Zellen (15% der kernhaltigen Zellen, 1,1 x109/L; Abb. 2).
Abb 2. Blutausstrich eines Katers mit multiplen Hautknoten (A, B) (Wright-Giemsa, 500-fache Vergrößerung).
Klinische Chemie
In der klinischen Chemie fand sich eine geringgradige Hypokaliämie (3,2 mmol/L, RB: 3.0-4,8 mmol/L) und niedrig normales Totalprotein mit geringgradiger Hypoalbuminämie (23 g/L, RB: 26-56 g/L).
Bildgebung
Eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens ergab eine hochgradige Splenomegalie. Der Dünndarm zeigte eine erhöhte Wanddicke und abnormale Wandschichtung (Abb. 3A). Die mesenterialen Lymphknoten waren prominent (Abb. 3B).
Die röntgenologische Untersuchung des Thorax war unauffällig.
Abb. 3. Im Ultraschall zeigte sich ein vollständiger Verlust der Wandschichtung des Jejunums (A) sowie prominente, hypoechoische Mesenteriallymphknoten (B).
Zytologie
Von den Hautknoten sowie der Milz wurden Feinnadelaspirate (FNA) angefertigt und zytologisch untersucht (Abb. 4).
Abb. 4. Zytologisches Bild der FNA eines Hautknotens (A) sowie der Milz (B) (Wright-Giemsa, 500-fache Vergrößerung).
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