Prototyp für Beinprothese für Hunde mittels 3D-Druck
(09.12.2020) Die Idee für Pawsthesis entstand im Projektseminar 3D-Drucken an der Universität Augsburg. Die Aufgabenstellung war es, ein Produkt zu entwickeln, mit 3D-Druck herzustellen und dazu einen Businessplan zu erstellen.
Dominik Hogen und Simon Schuß, beide Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen entschieden sich für Prothesen für Tiere und erstellten zu ihrer Idee einen Post auf Facebook.
Daraufhin meldeten sich innerhalb weniger Tage über 80 Menschen, hauptsächlich Hundebesitzer, die uns, mit teils herzzerreißenden Hintergrundgeschichten, fragten, ob wir nicht für ihren Hund eine Prothese entwickeln könnten, erinnert sich Schuß. Dies war der letzte Anstoß, nun die Idee in die Tat umzusetzen.
Im Projektseminar 3-D Drucken designten sie den ersten nahezu funktionsfähigen Prototyp einer Prothese für Hunde. Der erste tierische Projektpartner für die Prothese war Dackel Bruno, dem seit seinem dritten Lebensjahr das linke Vorderbein fehlt. Erste Gehversuche waren möglich, jedoch ist das Hundetraining mit der Prothese noch eine große Herausforderung.
3D-Druck für individuelle Prothesen
Die von den Studenten gewählte Produktionsmethode (additive Fertigung) hervorragend für die Gestaltung von individuellen Prothesen geeignet, da sie eine hohe Flexibilität bei der Herstellung und Gestaltung aufweist und auch kostengünstig in der Produktion ist.
Gerade in der jetzigen Projektphase, wo der Schwerpunkt noch sehr auf dem Prototyping liegt, haben wir durch die additive Fertigung viele Möglichkeiten, sagt Schuß.
Diese Produktionsmethode erlaubt auch im späteren Vertrieb eine hohe Individualisierung der Prothese bei gleichzeitig geringen Produktionskosten. Schuß und Hogen werden zudem Photogrammmetrie und Mass Customization nutzen, um an die jeweiligen Hundekörper angepasste Prothesen wirtschaftlich anzubieten.
Weiterentwicklung des Prototyps
Die Weiterentwicklung des Prototyps erfolgte im Rahmen von interdisziplinären Bachelorarbeiten am Lehrstuhl für Experimentalphysik V und in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik, insb. Finanz- & Informationsmanagement.
Hierbei konnten weitere tierische Projektpartner, aber vor allem wichtige Know-How-Träger aus kynologischen und veterinärmedizinischen Bereichen als Unterstützer gewonnen werden. Die Entwicklung der Prothesen für Hunde begleiten seither unter anderem Personen aus der Veterinärmedizin und eine Tierphysiotherapeutin.