Epidemiologische Aspekte der Aujeszkyschen Krankheit in Österreich anhand von sechs aktuellen Fällen beim Hund
(15.03.2012) M. LESCHNIK, A. GRUBER, A. KÜBBER-HEISS, Z. BAGÓ, S. REVILLA-FERNÁNDEZ, E. WODAK, E. MÜLLER, H. RATH und A. DEUTZ; Wien Tierärztl Monat Vet Med Austria 99 (2012)
Die Aujeszkysche Krankheit (AK) wurde bei sechs Hunden in den Jahren 20082010 in Ostösterreich diagnostiziert.
Alle Hunde hatten drei bis fünf Tage vor Ausbruch der klinischen Symptome im Rahmen einer Schwarzwildjagd einen möglichen oder beobachteten Kontakt mit erlegten Wildschweinkadavern.
Die kurze Krankheitsdauer von 1644 Stunden war gekennzeichnet von Juckreiz, Speicheln und progressiven neurologischen Symptomen, die letztlich im Koma und Tod der Tiere endeten.
Bei allen Hunden wurde histologisch eine Hirnstammenzephalitis festgestellt und durch den Nachweis des Suid Herpesvirus-1 die Verdachtsdiagnose AK bestätigt.
Da Österreich bezüglich des Hausschweinebestandes als frei von der AK gilt, wird das virale Erregerreservoir im Schwarzwildbestand vermutet.
Mögliche Gefahrenmomente und die Vermeidung der Übertragung auf das Hausschwein und Verhaltensmaßnahmen beim Führen des Hundes auf der Jagd werden erörtert.