Auflösung des rätselhaften Falls des Monats: Mediastinale Masse bei einem Hund
(25.01.2019) Nun hatten Sie eine Woche lang Zeit zu grübeln und eine Diagnose zum LABOKLIN Fall des Monats der letzten Woche zu stellen. Wir wollen Sie auch nicht länger auf die Folter spannen, deshalb hier die Auflösung
Interpretation der Ergebnisse
Die wahrscheinlichste Ursache der Blutbildveränderungen sowie der Hyperkalzämie war ein neoplastisches Geschehen.
Zytologisches Bild (FNA) der mediastinalen Masse (Wright-Giemsa Färbung, 500x Vergrößerung)
Bei der zytologischen Untersuchung der mediastinalen Masse fanden sich zahlreiche kleine und einige mittelgroße Lymphozyten sowie wenige Mastzellen. Darüber hinaus fanden sich wenige mittelgroße Epithelzellen, die teilweise einzeln und teilweise in kleinen Zellverbänden gelegen waren.
Die Zellen waren oval oder polygonal und hatten ein hellblaues Zytoplasma in unterschiedlicher Menge, mit mittelgroßen rund bis ovalen und zentral gelegenen Zellkernen.
Das Kernchromatin war feinretikulär und es zeigten sich meist einzelne, mittelgroße, runde Nukleoli. Vor dem klaren Hintergrund fanden sich einige Erythrozyten.
Die zytologischen Befunde sprachen für das Vorliegen eines neoplastischen Geschehens und waren hochverdächtig für ein Thymom (lymphozytenreiches Thymom). Auch ein Thymuslymphom konnte jedoch nicht sicher ausgeschlossen werden.
Das Ergebnis der PARR Untersuchung war polyklonal für beide Lymphozytenpopulationen, weshalb ein Lymphom ausgeschlossen und keine Biopsie durchgeführt wurde.
Die PTHrP und PTH Ergebnisse bestätigten die paraneoplastische Ätiologie der Hyperkalzämie.