EU ersucht EFSA um Unterstützung bei Arbeiten zum Schmallenberg-Virus
(02.02.2012) Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erfüllt wichtige Aufgaben im Bereich der Tiergesundheit und des Tierschutzes.
Im diesem Zusammenhang wurde sie von der Europäischen Kommission um dringende wissenschaftliche und technische Unterstützung hinsichtlich möglicher vom Schmallenberg-Virus ausgehender Risiken ersucht.
Das Schmallenberg Virus, das vor allem Schafe, aber auch Rinder und Ziegen befällt, kann zu Geburtsschäden führen. Das Virus, das nach der deutschen Stadt benannt wurde, in der es erstmals nachgewiesen wurde, gehört zu einer Gruppe von Viren, die über einen Vektor (Zwischenwirt) übertragen werden.
Es wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 in Europa entdeckt und hat bislang Tiere in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich infiziert.
Die EFSA verfügt über umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der durch Vektoren (z.B. Insekten) übertragenen Krankheiten; und obwohl noch viele Unsicherheiten im Zusammenhang mit diesem neuen Virus bestehen, wird die Behörde der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten binnen kürzester Zeit wahrscheinliche Szenarien hinsichtlich der Art und Weise vorlegen, in der sich das Virus in den kommenden Monaten bei Tieren manifestieren könnte.
Darüber hinaus wird die EFSA auch mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die bereits vorhandenen epidemiologischen Daten sowie diejenigen, die in der kommenden Zeit von den Mitgliedstaaten erhoben und der EFSA zuammengetragen werden, so aussagekräftig wie möglich für die Erstellung von Empfehlungen sind. In regelmäßigen Abständen sollen Berichte über den Stand der Datenerhebung sowie die Auswertung der erhobenen Daten erstellt werden.
Nach Abschluss der Datenerhebung wird die EFSA eine Gesamtbewertung der Auswirkungen einer Schmallenberg-Virus-Infektion auf die Tiergesundheit, die Tierhaltung und den Tierschutz vornehmen sowie einen Überblick zum aktuellen Wissensstand bezüglich des Virus vorlegen.
Derzeit liegen keine Hinweise darauf vor, dass das Schmallenberg-Virus die menschliche Gesundheit beeinträchtigen könnte. Im Dezember 2011 nahm das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) eine vorläufige Risikobewertung hinsichtlich einer möglichen Tier-Mensch-Übertragung des neuen Virus vor.
Diese gelangte zu dem Schluss, dass es zwar unwahrscheinlich ist, dass das Virus Erkrankungen beim Menschen auslösen könne, dies aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht völlig ausgeschlossen werden kann. In Anbetracht dieses Befunds steht die EFSA in engem Kontakt mit dem ECDC und wird sich mit Fragen befassen, die Bedenken hinsichtlich der menschlichen Gesundheit hervorrufen, sollten solche auftreten.