Tierärzte stellen fest: Immer mehr Ileitisfälle
(08.04.2008) Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage (Produkt & Markt, Dezember 2007) unter bundesweit 151 auf Schweine spezialisierten Tierärzten nannten 70 % der Schweinepraktiker die Darmerkrankung Ileitis als die Erkrankung, welche die häufigsten Probleme auf den Betrieben verursacht.
74 % der befragten Tierärzte beobachten in den letzten drei Jahren eine zunehmende oder gleichbleibende Erkrankungsrate bei Ileitis.
Aufgrund der oft unspezifischen Symptome sehen 50 % der befragten Tierärzte Ileitis als unterschätzte Erkrankung an, die stärker behandelt werden müsste.
Die befragten Tierärzte nannten nicht Durchfall als Hauptproblem der Ileitis, sondern verringerte Tageszunahmen und schlechtere Futterverwertung als bedeutende wirtschaftliche Schäden.
Mehr als ein Drittel der befragten Tierärzte bedauert den hohen Antibiotikaeinsatz und die zu geringe Impfquote gegen Ileitis relativ zum Auftreten der Erkrankung.
Die Impfung bringt Vorteile durch verbesserte Tageszunahmen, weniger Kümmerer und gleichmäßigere Ferkelgruppen zum Verkauf bzw. für die Mast. Die Tierärzte erklären dies mit der vorbeugenden Wirkung der Impfung, die einsetzt, bevor der Schaden im Darm eintritt.
Der nachhaltige Schutz der Darmschleimhaut bis zum Mastende sorgt für eine bessere Nährstoffaufnahme, während die Darmflora nicht beeinflusst wird. Ein gesunder Darm bedeutet gleichmäßiges Wachstum der Schweine und trägt zu einem stabilen enteralen Immunsystem bei.
Der Hauptvorteil der Impfung liegt nach Ansicht der befragten Tierärzte in der langanhaltenden Wirkung, da die Antibiotika im Vergleich nur während der Verabreichung wirken. 64 % der befragten Tierärzte bewerten den Ileitisimpfstoff als gut wirksam.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation eine weitere Zunahme der Impfungen zu erwarten ist.