Auslauf für Sauen und Ferkel : Mehr Ruhe im Stall

(14.12.2007) Bachen verbringen die ersten Tage nach der Geburt zu 90 Prozent im Wurfnest, den Rest der Zeit nutzen sie mit der Nahrungssuche. Sehr bald nehmen sie die Ferkel aber zu Erkundungsgängen mit.

Ferkel lieben Wärme, anfangs 32 bis 35 Grad Celsius, aber auch Bewegung. Ferkel sind außerdem sehr neugierig. Der Auslauf dient der Fortbewegung, dem Erkunden und Ausscheiden. Diese Beobachtungen sprechen dafür, in der Sauen- und Ferkelhaltung eine frühe Auslaufnutzung anzustreben.

Im Rahmen einer Diplomarbeit, die Teilprojekt einer Studie des Forschungsinstituts für ökologischen Landbau in Deutschland (FiBL) war, wurde die Auslaufnutzung von Sauen und Ferkeln in drei Betrieben mit Videokameras beobachtet. Die Beobachtungen fanden nur im Sommerhalbjahr statt.

Die Sauen nutzten den Auslauf individuell sehr unterschiedlich, hatten jedoch deutlichen Einfluss auf das Ferkelverhalten. Meist war der ganze Wurf zusammen im Auslauf anzutreffen.

Die Tagestemperaturen oder Niederschläge wirkten sich nicht auf das Auslaufverhalten der Sauen aus. Die Auslaufnutzung durch Sauen und Ferkel nahm mit steigendem Ferkelalter zu.

Bereits am 1. Lebenstag nutzten Ferkel den Auslauf und ab dem 3. Lebenstag konnten täglich 76 bis 100 Prozent aller Ferkel im Auslauf beobachtet werden. Die Videoaufzeichnungen zeigten auch schnellen Wechsel von Stall zu Auslauf; kurzfristiger Aufenthalt im Auslauf von weniger als zwei Minuten konnte jedoch mit dem angewandten Beobachtungssystem nicht erfasst werden.

Die Ferkel im Auslauf wurden "am Gesäuge" (22 %), "aktiv" (58 %) und "ruhend" (20 %) erfasst. Das überwiegend aktive Verhalten draußen entspricht den Erwartungen und lässt vermuten, dass durch den Auslauf das Stallgeschehen ruhiger ist.

In weiteren Untersuchungen wäre zu prüfen, wie sich der frühe Auslauf auf Erdrückungs- und andere Ferkelverluste auswirkt.

aid, Dr. Sigrid Baars

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