Züchtung von genetisch hornlosen Rinder braucht Zeit

(01.08.2014) Es gibt sie - genetisch hornlose Rinder. Und sie sind zunehmend gefragt, weil die betäubungslose Enthornung von Kälbern zunehmend umstritten ist. Doch so einfach ist es nicht, die Hornlosigkeit in allen Rassen zu etablieren. Bei der Selektion auf Hornlosigkeit ist zunächst mit einem Einbruch des Zuchtfortschritts zu rechnen.

In der Züchtung wird es also darum gehen, Nachkommen zu erhalten, die hornlos sind, sich in ihren Leistungsmerkmalen aber nicht wesentlich von gehörnten Tieren unterscheiden. Eine Verdrängung gehörnter Tiere kann relativ rasch erfolgen, da Hornlosigkeit dominant vererbt wird.

Geringere Leistungen - vor allem bei Holsteinkühen - müssen zunächst aber in Kauf genommen werden.    

Ein weiteres Problem ist die geringe Anzahl von Hornlos-Vererbern und eine entsprechend enge genetische Basis, die bei intensivem Zuchteinsatz zu Inzuchtdepression führen kann. Ohne den Zuchtfortschritt zu gefährden, rechnen Fachleute mit fünf bis sechs Generationen, um eine hornlose Population aufzubauen.

Laut einem Beitrag in VETimpulse sind in der Holsteinzucht weltweit 300 hornlose Besamungsbullen gelistet. Die Zucht auf Hornlosigkeit wird auch von Rinderzuchtunternehmen intensiviert und Züchtern werden Gentests auf Reinerbigkeit von hornlosen Rindern angeboten, heißt es darin weiter.

Renate Kessen, aid.de



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