Erste Hilfe für Aleppos Tiere: Syrischer Tierarzt leistet Grundversorgung im Auftrag der Welttierschutzgesellschaft

(31.10.2017) Aleppo steht wie kaum eine andere Stadt für die Grausamkeiten des syrischen Bürgerkriegs. Mehr als zwei Millionen Menschen verließen Aleppo während des vierjährigen Kampfes um die Stadt.

Zurück blieben inmitten unvorstellbarer Zerstörungen viele Tiere, die ihre Besitzer auf der Flucht nicht begleiten konnten. Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) setzt sich nun dafür ein, dass diesen verletzten und erkrankten Tieren vor Ort geholfen werden kann.


Dr. Youssef ist regelmäßig in Aleppo und Umgebung unterwegs, um Nutztiere � in diesem Fall Kühe � zu behandeln.

Der Verein mit Sitz in Berlin hat in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Il Gattaro d‘Aleppo die Einstellung eines Tierarztes ermöglicht, der neben Katzen und Hunden auch Nutztiere wie Kühe und Schafe behandelt. Nach Kenntnis der WTG ist Dr. Mohamad Youssef der einzige derzeit in Aleppo und Umgebung tätige Tierarzt.

„Mit dem Einsatz in Aleppo versuchen wir, unter schwierigen Bedingungen eine bestmögliche tiermedizinische Grundversorgung aufzubauen“, erklärt Tierärztin Daniela Schrudde, Fachliche Leiterin für Tierschutzarbeit bei der Welttierschutzgesellschaft.

„Die Möglichkeiten vor Ort sind noch immer stark eingeschränkt. Wir hoffen aber, dass wir mit dieser Arbeit eine Grundlage für die Zeit legen können, wenn die Kampfhandlungen in Aleppo und Umgebung endlich ein Ende haben.“

Tierarzt Dr. Youssef unterstützt die Arbeit von Mohammad Alaa Abenni, der für seine Tiernothilfe während des Krieges als „Katzenmann von Aleppo“ internationale Bekanntheit erlangte. Nach langjähriger Tätigkeit in einer Tierklinik in Damaskus versorgt Dr. Youssef jetzt neben den Tieren, die sich im Aufnahmezentrum von Alaa befinden, auch in Not geratene Tiere auf der Straße.

Zudem erreichen ihn immer mehr Anrufe von Tierbesitzern, die von der momentan provisorischen Tierarztpraxis sowie der Möglichkeit eines Hausbesuches erfahren haben. Da die Sicherheitslage in Aleppo und Umgebung noch immer kritisch ist, ist die Arbeit Dr. Youssefs auch mit großem persönlichen Risiko verbunden.

Als Teil der tiermedizinischen Grundversorgung in der Region Aleppo impft und kastriert Dr. Youssef, versorgt Wunden, verabreicht Vitamine zur Immunstärkung und gibt Anti-Parasitenmittel.

Die Welttierschutzgesellschaft übernimmt neben dem Gehalt von Dr. Youssef auch die Kosten für Medikamente. Seit der Tierarzt im September seine Arbeit aufgenommen hat, konnte er innerhalb der letzten Wochen bereits mehr als 130 kranke und verletzte Tiere versorgen.

Weitere Informationen und Hintergründe unter: https://welttierschutz.org/projekte/tierschutz-im-zerstoerten-aleppo/



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