Vetsuisse: Impfung gegen Vogelgrippe mit guten Resultaten

(09.12.2006) Die im Dezember 2005 durchgeführte Impfung gegen Vogelgrippe in den wissenschaftlich-geführten Zoos Basel, Bern, Goldau und Zürich scheint erfolgreich zu sein.

Die meisten der 365 Vögel hatten die Impfung gut überstanden und ein Grossteil scheint zumindest teilweise geschützt. Die Impfung wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes vom Bundesamt für Veterinärwesen bewilligt.

Das Forschungsprojekt unter der Leitung der Abteilung für Zoo-, Heim- und Wildtiere sowie der Untersuchungsstelle für Geflügel und Kaninchenkrankheiten der Universität Zürich wird nun weitergeführt.

Nachdem die Vogelgrippe (H5N1) im Herbst 2005 in die Schwarzmeerregion vorgedrungen war, beantragten die zoologischen Gärten Basel, Bern, Goldau und Zürich beim Bundesamt für Veterinärwesen eine Impfbewilligung für ihre Vögel.

Die Impfung gegen Vogelgrippe ist in der Schweiz grundsätzlich verboten – aus gutem Grund: Geimpfte Hühner werden bei einer Ansteckung zwar nicht krank, können den Erreger aber unter Umständen dennoch weitergeben. Weil der Geflügelhalter so eine Ansteckung nicht bemerken würde, ist eine Impfung unter normalen Umständen riskant.

Die Situation der vier Zoos ist jedoch speziell: Viele ihrer Vögel sind äusserst wertvoll und einige gehören gar zu bedrohten Arten. Zudem kommen Zoovögel üblicherweise nicht mit Hausgeflügel in Kontakt.

Da die erhältlichen Impfstoffe bei exotischen Vogelarten nicht geprüft sind, beantragten die Zoos die Impfung im Rahmen einer Forschungsstudie, um die Schutzwirkung bei exotischen Vögeln zu testen.

Nach Bewilligung des Projektes wurden Ende 2005 365 Vögel im Abstand von 5 Wochen zweimal geimpft. Anhand von Blutproben nach 10 und 26 Wochen wurde die Schutzwirkung geprüft: Bei über 80 Prozent der Vögel aus 11 verschiedenen Ordnungen wurden Abwehrstoffe (Antikörper) in Mengen gemessen, die beim Huhn als schützend gelten. Ob die geimpften Tiere bei einem Ausbruch tatsächlich geschützt wären, kann jedoch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.

Die Menge der Abwehrstoffe nahm bei den Vögeln rasch ab und sank etwa bei Humboltpinguinen und beim Europäischen Uhu nach 26 Wochen auf null. Dies zeigt, dass die Impfung auf jeden Fall jährlich wiederholt werden muss.

Die Verträglichkeit der Impfung war gut. Bei keinem der Vögel wurden nennenswerte negative Reaktionen festgestellt. Bei den über 1000 Impfungen und Blutentnahmen kam es lediglich zu drei Zwischenfällen (zwei starben, einer entflog).

Die Studie soll diesen Winter weitergeführt werden. Von besonderem Interesse ist die weitergehende Messung der Antikörperwerte nach 12 Monaten, sowie die Datenerhebung bei zusätzlichen Vogelarten.

Die Schweiz steht mit der Impfung von Zoovögeln nicht alleine da: Mehrere hundert Zoos in Europa haben ihre Tiere ebenfalls geimpft.

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