ERC Advanced Grant für Hanno Würbel

(17.11.2012) Tierschutz-Professor Hanno Würbel erhält einen "Advanced Grant" für seine Untersuchungen zu Haltungsbedingungen von Versuchstieren


Tierschutz-Professor Hanno Würbel
Tierversuche sind eine tragende Säule biologischer Grundlagenforschung und medizinischen Fortschritts. Aus Verantwortung für die Tiere ist jedoch sicherzustellen, dass diese nicht unnötig leiden und dass die Ergebnisse wertvolle Erkenntnisse liefern.

Dabei spielen die Haltungsbedingungen der Versuchstiere eine entscheidende Rolle. Diese wurden bislang für Tierversuche standardisiert, um möglichst präzise und gut reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.

Das vom ERC geförderte Projekt von Hanno Würbel geht nun davon aus, dass die Standardisierung von Tierversuchen auf einem doppelten Fehlschluss beruht.

Vereinfachte Haltungsbedingungen überfordern häufig die Anpassungsfähigkeit der Tiere und beeinträchtigen damit ihr Wohlergehen.

Zudem können vereinheitlichte Haltungsbedingungen die Aussagekraft der Ergebnisse und damit den Erkenntniswert der Versuche vermindern.

Im Verlauf des Projekts soll am Beispiel von Mäusen mittels verhaltensbiologischer Experimente sowie Computersimulationen untersucht werden, wie sich verschiedene Aspekte der Haltungsbedingungen auf das Wohlergehen der Versuchstiere und auf die Präzision und Aussagekraft der Ergebnisse aus Tierversuchen auswirken.

Hanno Würbel verspricht sich von den Erkenntnissen objektive wissenschaftliche Grundlagen für ein wirksames «Refinement» von Tierversuchen, also Verbesserungen, die einerseits die Belastungen der Tiere minimieren und andererseits den Erkenntnisgewinn aus Tierversuchen maximieren.

Hanno Würbel (49) leitet die Abteilung Tierschutz am Institut für Veterinary Public Health der Vetsuisse Fakultät an der Universität Bern. Er studierte Biologie an der Universität Bern und doktorierte an der ETH Zürich.

Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Bristol, UK, und an der ETH Zürich wurde er 2002 als Professor für Tierschutz und Ethologie an die Universität Giessen, Deutschland, berufen, von wo er 2011 auf die neu geschaffene Professur für Tierschutz in Bern wechselte.

Würbel ist Preisträger des Hessischen Tierschutz-Forschungspreises und des Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreises.



Weitere Meldungen

Evelyn Kuhlmeier gewinnt den Young Scientist Award 2023

Evelyn Kuhlmeier gewinnt den Young Scientist Award 2023

Der von Boehringer Ingelheim Animal Health gestiftete ABCD Young Scientist Award 2023 geht an Dr. Evelyn Kuhlmeier (27) von der Abteilung für Klinische Diagnostik der Universität Zürich
Weiterlesen

Dies academicu

Ehrenpromotionen für Monique Eloit

Anlässlich des Dies academicus ehren die Fakultäten der Universität Zürich Personen, die sich mit ihrer Forschung oder ihrem Lebenswerk besonders hervorgetan haben
Weiterlesen

Uni Bern

Neue Angriffsmöglichkeit gegen Staupevirus entdeckt

Das hochansteckende Hundestaupevirus ist gefährlich für Hunde und wildlebende Tiere
Weiterlesen

Vetsuisse UZH

Alongshan-Virus in Schweizer Zecken entdeckt

Erst 2017 wurde in China das Alongshan-Virus entdeckt. Nun haben Forschende der Universität Zürich das neue Virus erstmals in Schweizer Zecken nachgewiesen
Weiterlesen

PD Dr. Michael J. Toscano Dozent und Gruppenleiter am Zentrum für tiergerechte Haltung von Geflügel und Kaninchen (ZTHZ), Abteilung Animal Welfare, Veterinary Public Health Institute der Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern; Bildquelle: Michael J. Toscano

US-Förderpreis zur Verbesserung der Zucht von Legehennen

Der Tierschutzforscher Michael Toscano der Universität Bern erhält zusammen mit internationalen Partnern aus der Industrie einen Förderpreis von 2.7 Mio USD von der Stiftung Open Philanthropy (USA)
Weiterlesen

Tibetische Wölfe im Padmaja Naidu Himalayan Zoological Park, Darjeeling. Ihr helles Fell hat die Farbe shaded yellow.; Bildquelle: S. Shankar /Wikicommons

Genetisches Rätsel gelöst: So entstehen die Farbmuster im Hundefell

Ein internationales Konsortium von Forschenden mit Beteiligung des Instituts für Genetik der Vetsuisse Fakultät der Universität Bern konnte zeigen, wie Fellfarben bei Hunden vererbt werden.
Weiterlesen

r Vetsuisse-Fakultät d

Neue Stiftungsdozentur für Wildbienengesundheit an der Universität Bern

Die Universität Bern kann dank Unterstützung der Stiftung Vinetum eine Stiftungsdozentur für Wildbienengesundheit errichten. Diese soll dazu beitragen, den weltweiten Rückgang wilder Bienen zu bekämpfen
Weiterlesen

Claudia Reusch; Bildquelle: WSAVA

Endocrinologist to receive the 2021 WSAVA Scientific Achievement Award

Dr Claudia Reusch, Professor of Small Animal Internal Medicine and Director of the Clinic for Small Animal Internal Medicine at the University of Zurich, Switzerland, is to receive the 2021 WSAVA Award for Scientific Achievement
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen