Republik Österreich und die Vetmeduni Vienna ehren Herta Messerli

(11.11.2011) Herta Messerli, die Gründerin der gleichnamigen Stiftung, wurde am 10.11.2011 mehrfach mit besonderen Ehren bedacht: Im Rahmen einer akademischen Feier an der Veterinärmedizinischen Universität Wien verlieh ihr Bundesminister Karlheinz Töchterle das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und die Universität würdigte die Stifterin mit der höchsten Ehrenauszeichnung einer Universität, der Ehrensenatorenschaft.


Herta Messerli und Bundesminister Dr. Karlheinz Töchterle
Die im Jahr 1982 von Herta Messerli ins Leben gerufene Messerli-Stiftung finanziert Projekte, die auf wissenschaftlicher Basis der Natur im Allgemeinen und dem Wohl der Tierwelt im Speziellen zugutekommen.

Mit Mitteln aus dieser Stiftung wurde im Jänner 2010 das Messerli Forschungsinstitut aus der Taufe gehoben, in dem die Veterinärmedizinische Universität Wien, die Medizinische Universität Wien und die Universität Wien kooperieren.

Dieses Forschungsinstitut ist in dieser Art einzigartig, weil an einer Einrichtung unterschiedliche Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung wissenschaftlich interdisziplinär bearbeitet werden. Bundesminister Töchterle hob in seiner Ehrung die kulturhistorische Bedeutung dieses Instituts für die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung hervor, eine Beziehung, die er auch als „Schicksalsgemeinschaft“ bezeichnete.

Ein Leben voller Aufbrüche

Ihr Engagement und ihre Offenheit für Neues hat Herta Messerli im Laufe ihres Lebens vielfach unter Beweis gestellt. Die geborene Berlinerin lebt seit ihrer Hochzeit mit dem Schweizer Arnold Messerli 1933 in Zürich.

Als dieser 1964 überraschend starb, entschied sie sich, das Unternehmen ihres Mannes weiterzuführen, obwohl sie bis dahin nicht aktiv in die Unternehmensleitung eingebunden war.

Das Unternehmen beschäftigte damals rund 20 Mitarbeiter und stellte lichtempfindliche Pauspapiere in Lizenz her. Unter ihrer Leitung entwickelte sich das Unternehmen 30 Jahre lang kontinuierlich weiter, Herta Messerli erkannte Marktchancen, bevor andere sie wahrnahmen.

Anfang der 1990er-Jahre hatte die Messerli AG rund 800 Mitarbeiter. Die Produktpalette umfasste Geräte und Materialien für das technische und kaufmännische Büro, unter anderem Kopierer, Drucker, Faxgeräte und ihre Verbrauchsmaterialien.


Dr. Herwig Grimm, Vizerektorin Dr. Petra Winter, Rektorin Dr. Sonja Hammerschmid, Vizerektor Dr. Otto Doblhoff-Dier, Herta Messerli, Bundesminister Dr. Karlheinz Töchterle, Dr. Helmut Pechlaner, Dr. Erika Jensen-Jarolim und Dr. Ludwig Huber
Herta Messerli erkannte die besondere Herausforderung der Digitalisierung der 1990er Jahre frühzeitig. Um die Arbeitsplätze zu sichern und die Unternehmensnachfolge zu regeln, verkaufte sie das Unternehmen 1996 an ihren langjährigen Lizenzgeber.

Zur Unterstützung von Tier- und Artenschutzprojekten gründete sie 1982 die Messerli-Stiftung. Die Basis für überzeugenden, effizienten und nachhaltigen Tierschutz sah sie darin, dass Tierschutz wissenschaftlichen Kritieren standhalten muss.

Diese Kriterien können nur interdisziplinär erarbeitet werden. Das ist die primäre Aufgabe des Messerli-Forschungsinstitutes, das wesentlich aus den Mitteln der Stiftung finanziert wird und am Campus der Veterinärmedizinischen Universität Wien angesiedelt ist.




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