Tagung zur oralen Verabreichung von Antibiotika in Tierbeständen

(20.11.2007) Das WHO Collaborating Centre for Research and Training in Veterinary Public Health an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover veranstaltet am Freitag, den 8. Februar 2008 das 36. Seminar Umwelthygiene.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung ist die Problematik der oralen Verabreichung von antimikrobiell wirksamen Substanzen in der Tierhaltung. Das Seminar findet von 9:00 bis ca. 16:00 Uhr im Institut für Pathologie, Bünteweg 17, 30559 Hannover statt. Wir laden Sie herzlich ein, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Die Gesunderhaltung von Nutztierbeständen gehört zu den tierärztlichen Aufgaben. Teil dieser Aufgabe ist, nach erfolgter Diagnose, die Verabreichung antimikrobieller Medikamente zur Behandlung von bakteriellen Infektionen.

Die Entwicklung in der Landwirtschaft zu immer größeren Tierbeständen macht die gleichzeitige Behandlung von größeren Tiergruppen per Injektion allerdings immer schwieriger, so dass es besonders bei großen Tiergruppen eigentlich keine praxisrelevante Alternative zur oralen Medikation gibt. 

Voraussetzung für eine erfolgreiche orale Medikation ist die korrekte Anwendung. So muss vom Tierarzt und vom Landwirt sichergestellt werden, dass die zur therapeutischen Wirksamkeit erforderlichen Konzentrationen verabreicht werden.

Außerdem sollte eine Verschleppung der Wirksubstanzen weitgehend vermieden werden, um Resistenzbildungen zu vermeiden. In den seit dem 1. Januar 2006 gültigen neuen Regelungen zum Einsatz von Fütterungsarzneimitteln geht der Gesetzgeber davon aus, dass Fütterungsarzneimittel am besten in dafür zugelassenen Mischfutterwerken verabreicht werden, um die beiden Zielstellungen (Dosierexaktheit und Resistenzminimierung) zu erreichen.

In der täglichen Praxis nimmt der Anteil der als Fütterungsarzneimittel verabreichten Medikamente allerdings rapide ab, stattdessen werden immer häufiger Tierarzneimittel, die zur oralen Applikation zugelassen wurden, vor Ort in das Futter gemischt.

Das 36. Seminar Umwelthygiene zum Themenkreis „Veterinary Public Health“ nimmt sich dieser Problematik an. Es gibt drei Möglichkeiten der oralen Medikation: Der Einsatz von Fütterungsarzneimitteln, die Applikation über das Tränkwasser und der Zusatz von Pulvern in das Futter im Bestand.

Auf der Tagung werden die Wissenschaftler versuchen, Kriterien zu erarbeiten, wann welche Therapieform eingesetzt werden sollte damit sowohl die ordnungsmäßige Applikation an jedes Tier als auch die Minimierung des Verschleppungsrisikos gewährleistet wird.

Da sich die Problematik gerade in der aktuellen Diskussion befindet, wird es vor der traditionellen Vortragsveranstaltung einen Workshop mit eingeladenen Experten geben.

Die Ergebnisse dieses Workshops werden in die Erörterungen der Vorträge am 8. Februar 2008 einbezogen, um neben dem allgemeinen Meinungsaustausch und den Erfahrungsberichten aus Österreich und der Schweiz aktuelle Überlegungen zum Thema in die Diskussion einfließen zu lassen.

Link: Zur Problematik der oralen Verabreichung von antimikrobiell wirksamen Substanzen

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