Jahresbericht des SVVLD-Präsidenten für 2003

(14.03.2004) Die 24. Jahrestagung seit der Gründungsversammlung fand am 20. März 2003 in Zürich statt.

Das wissenschaftliche Programm wurde vom Vizepräsidenten der SVVLD, Hans Lutz, zusammengestellt und befasste sich hauptsächlich mit labordiagnostischen Highlights im Nachgang zum Anaplasmose-Ausbruch 2002 im Kanton Graubünden.

Nach einem Einführungsreferat des scheidenden BVET-Direktors und SVVLD-Ehrenmitglieds Ueli Kihm gaben fünf Schweizer Kolleginnen und Kollegen und die Gastreferentin Dr. Kathy Kocan (Oklahoma State University) einen aktuellen Überblick über ihre Arbeiten in diesem Bereich.

Die Mitgliederversammlung wurde von 24 Mitgliedern und der Vertreterin der GST, Sabine Schläppi, besucht. Es wurden acht neue Mitglieder in die SVVLD aufgenommen. Demgegenüber stehen zwei Austritte aus beruflichen Gründen und drei Todesfälle.

Der Vorstand der SVVLD stellte sich in toto zur Wiederwahl für die nächsten drei Jahre und wurde einstimmig wiedergewählt.

Am 2. September 2003 fand die Herbsttagung BVET/SVVLD für vom BVET anerkannte Tierseuchenlabors statt. Diese wird seit 2001 gemeinsam vom BVET und der SVVLD durchgeführt.

Im Jahr 2003 fanden vier Vorstandssitzungen statt, an denen die laufenden Geschäfte der Vereinigung behandelt und die Weiterbildungsveranstaltungen vorbereitet wurden. Der Schwerpunkt der Vorstandsarbeit umfasste die Umsetzung des Pilotversuchs zur Weiterbildung zum Spezialisten/zur Spezialistin für veterinärmedizinisch-mikrobiologische Analytik.

Seit rund zehn Jahren hat die SVVLD das Ziel verfolgt, einen für die Bedürfnisse der Veterinärmedizin spezifischen Ausbildungsgang für Laborleiter zu realisieren.

Dabei hat sich die SVVLD stark an die Vorgabe der FAMH gehalten. Am 27. Januar 1999 bewilligte die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) einen 3-jährigen Pilotversuch zur Weiterbildung zum Spezialisten für veterinärmedizinisch-mikrobiologische Analytik.

In diesem Pilotversuch wird die Weiterbildung für den monodisziplinären Titel Spezialist für veterinärmedizinisch-mikrobiologische Analytik realisiert. Grundlage für den Pilotversuch bildet das Weiterbildungsprogramm der SAMW vom 1. Januar 1996.

Leider mussten wir feststellen, dass für diese Nachdiplomausbildung in der Schweiz keine Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen. Trotz intensiven Bemühungen bei den beiden veterinärmedizinischen Fakultäten konnten uns keine Stellen zugesichert werden.

Dank dem Interesse und der aktiven Mithilfe einiger Exponentinnen und Exponenten der Veterinärlabordiagnostik an den beiden Fakultäten, sowie der finanziellen Hilfe durch das Bundesamt für Veterinärwesen BVET und der Gesellschaft Schweizer Tierärzte GST konnte das Pilotprogramm im Juli 2002 endlich gestartet werden.

Drei Kandidatinnen und ein Kandidat haben sich unterdessen bei der FAMH offiziell angemeldet. Die Pilotphase zeichnet sich durch einen hohen Grad an Flexibilität und Pragmatismus aller Beteiligten aus.

Der finanzielle Beitrag des BVET und der GST ist zeitlich begrenzt und in erster Linie als Starthilfe gedacht. Eine langfristige Sicherung des Aus- und Weiterbildungsprogramms ist somit nicht gewährleistet. Dies bereitet uns grosse Sorgen, da wir bereits heute einen gravierenden Mangel an qualifizierten Laborleiterinnen und Laborleitern feststellen müssen.

Wir sind mit unserem Anliegen an den Dekan der VETSUISSE-Fakultät gelangt, da wir davon überzeugt sind, dass eine langfristige Sicherung die nachhaltige Ausbildung in einem wichtigen Bereich der Veterinary Public Health und der Paraklinik unterstützen würde. Und dieser Bereich ist wohl derjenige, der künftig den grössten Bedarf an qualifizierten Tierärztinnen und Tierärzten stellen wird. Eine Antwort wurde auf Februar 2004 in Aussicht gestellt.

Der SVVLD Vorstand verfasste im abgelaufenen Jahr verschiedene Stellungnahmen zu Handen der GST:

- An erster Stelle steht die Revision der GST-Statuten, die aber 2003 noch nicht definitiv verabschiedet werden konnten. Die SVVLD begrüsst die Revision ausdrücklich, trägt sie doch mit der Schaffung einer GST-Gastmitgliedschaft zu einer möglichen Lösung des seit mehreren Jahren schwelenden Konfliktes um Abstufung der GST-Mitgliederbeiträge bei. Demnach könnte die SVVLD in Zukunft Tierärztinnen und Tierärzte ohne obligatorische Mitgliedschaft bei der GST aufnehmen.

- Die GST gab Mitte Jahr die überarbeitete Bildungsordnung in die Vernehmlassung. Sie wurde vom SVVLD-Vorstand einhellig abgelehnt. Aufgrund der teilweise gleichzeitig laufenden Arbeiten in verschiedenen Gremien wurde bei der Ausarbeitung der Bildungsordnung nur ungenügend auf die Statutenreform geachtet.

Die Ordnung weist diverse Ungereimtheiten zu den verabschiedeten Statuten auf und bedarf der sorgfältigen Abstimmung. Auch ist der Erlass zu umfangreich und sieht diverse neue und kostentreibende Strukturen und Instrumente auf, die in keiner Weise zur Philosophie „schlanker und effizienter Strukturen“ passt.

Über die Bildungsordnung soll an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom 12. Februar 2004 abgestimmt werden. Die SVVLD wird einen Nichteintretensantrag stellen.

- Das von der GST verfasste Berufsbild wird einer Revision unterzogen. Der SVVLD-Vorstand hat einen Beitrag zur Tätigkeit von Tierärztinnen und Tierärzten im Labor verfasst.

- In zwei Briefen an die GST nimmt die SVVLD Stellung zum Konzept „Veterinary Public Health“. Das Konzept der GST richtet sich primär an die Praktiker und berücksichtigt die Anliegen der Paraklinik zu wenig.

Der SVVLD-Vorstand hat im vergangenen Jahr in mehreren Dossiers (GST-Statutenrevision, Bildungsordnung) mit uns nahestehenden tierärztlichen Vereinigungen wie der TVL (tierärztliche Vereinigung für Lebensmittelsicherheit) und der neugegründeten Vereinigung der Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst zusammengearbeitet. Dabei haben sich Synergien ergeben, die auch in Zukunft verstärkt genutzt werden sollen.

Folgende SVVLD-Mitglieder waren im Jahr 2003 mit Sonderaufgaben betraut:

- Christian Griot: Vertretung in der neugegründeten Vereinigung der Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst;
- Raymond Miserez, Marc Strasser und Gerhard Stuker: Vertretung im Sektorkomitee „medizinische und veterinärmedizinische Laboratorien“ der Schweizerischen Akkreditierungsstelle;
- Walter Regli: Vertretung in der Fachkommission Tierseuchendiagnostik des BVET.

Die Fort- und Weiterbildung der Mitglieder, die Realisierung des von der SAMW getragenen Weiterbildungsprogramms zum Spezialisten für veterinärmedizinisch-mikrobiologische Analytik und die aktive Vertretung der Interessen unserer Mitglieder werden auch in Zukunft wichtige Schwerpunkte der Vorstandsarbeit darstellen.

www.svvld.ch



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