Die GST fordert Stopp unsinniger Vorschriften für den Transport von Tierarzneimitteln!

(25.05.2018) Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) fordert praktikable Bedingungen für den Vertrieb von Medikamenten für Tiere

Die Gleichstellung von Tier- mit Humanarzneimitteln bedroht die Existenz kleiner Tierarztpraxen in Randregionen.

Firmen, die Medikamente für Tiere in der Schweiz ausliefern, müssen die gleichen Vorschriften beachten, wie sie für Humanarzneimittel gelten. Die Schweiz hat eine Leitlinie der EU übernommen, welche die gute Vertriebspraxis (GDP) für Humanarzneimittel regelt.

Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST)

Im Gegensatz zur EU wendet die Schweiz diese Leitlinie praktisch identisch auf die Tierarzneimittel an. Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) kritisiert dies in ihrer aktuellen Stellungnahme zur Totalrevision der Arzneimittel-Bewilligungsverordnung.

Die Tierärzteschaft ist bestrebt, für Tierarzneimittel eine hohe Qualität von der Bestellung bis zur Anwendung sicherzustellen. Sie verlangt jedoch gleich wie in der EU eine auf die Veterinärbranche zugeschnittene Lösung.

Aufgrund der Verschärfung der GDP-Leitlinien gelten seit dem 1. Januar 2018 neue Regeln für den Transport von Medikamenten. Unter anderem hat die Schweiz Vorschriften über temperaturüberwachte Transporte von der EU übernommen, welche dort lediglich für Humanarzneimittel gelten.

Dies hat zur Folge, dass die Firmen alle Tierarzneimittel temperaturkontrolliert versenden, auch solche, die bei 15-25°C gelagert werden müssen.

Die neue Logistik verteuert die Produkte im Inland. Sie wird den Konkurrenzdruck besonders in grenznahen Regionen weiter verstärken, zum Nachteil von Schweizer Tierarztpraxen. Zudem haben sich die Lieferbedingungen verändert.

Wurden die Medikamente früher per Post verschickt, kommen sie nun irgendwann im Lauf des Tages per Kurier. Die Pakete werden nur gegen Unterschrift abgegeben.

Somit muss den ganzen Tag eine Person in der Praxis anwesend sein, um die Lieferungen entgegenzunehmen. Ansonsten nimmt der Kurier die Ware wieder mit – die Folge sind fehlende Medikamente und höhere Kosten.

Während der Tierarzt Grosstiere oder Kleintiere auf Hausbesuchen behandelt, kann er keine Pakete entgegennehmen. Entweder muss er seine Arbeit ständig unterbrechen und zusätzliche Fahrten in Kauf nehmen, um wartende Lieferanten zu berücksichtigen. Oder er muss eine Arbeitskraft einstellen, nur um Lieferungen empfangen zu können.

Ist beides nicht praktikabel, kann er seine Praxis wegen fehlender Medikamente nicht weiterführen. Kleine Tierarztpraxen in Randregionen kämpfen oft ohnehin mit erschwerten Rahmenbedingungen. Diese Liefersituation ist insbesondere für sie existenzbedrohend.



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