GST-Medienkonferenz: Die GST legt zum Antibiotika-Einsatz und zur Resistenzproblematik ein Positionspapier vor

(01.04.2015) Die GST unterstützt die Strategie gegen Antibiotikaresistenzen und verweist auf prioritäre Massnahmen. Für die erfolgreiche Umsetzung der Massnahmen braucht es jedoch das Engagement aller Beteiligten: der Veterinärmedizin, der Humanmedizin, der Landwirtschaft, der Pharmabranche und der Konsumentinnen und Konsumenten.

Die Tierärzteschaft ist sensibilisiert

Die Sensibilisierung und das Wissen über Antibiotika und resistente Keime sind in der Tierärzteschaft stark gewachsen. Als Beispiele stehen u.a. das Verbot der antimikrobiellen Leistungsförderer in der Landwirtschaft anno 1999 oder die Aufzeichnungspflicht jedes Arzneimitteleinsatzes seit 2004.


GST-Medienkonferenz

Angestrebte Massnahmen in der Veterinärmedizin

Die GST unterstützt die nationale Strategie gegen Antibiotikaresistenzen (StAR) in ihrer wesentlichen Ausrichtung. Unter anderem sehen die GST und ihre Fachsektionen sehen folgende Massnahmen und Handlungsfelder als prioritär an:

  • Sorgfältige und fachgerechte Anwendung von Antibiotika
  • Antibiotikaresistenz-Monitoring
  • Leitlinien zur Antibiotika-Wahl
  • qualitativ hochwertige Labordiagnostik
  • Richtlinien und Fortbildung zur Hygiene im Umgang mit den tierischen Patienten
  • Fördern von gezielten Impfprogrammen
  • vereinfachte Zulassung von Impfstoffen
  • Der Einsatz der Alternativ- und Komplementärmedizin soll durch gezielte Forschungsprojekte gefördert werden
  • Weiterentwicklung der Bestandesbetreuung

Kritische Risikofaktoren über die Veterinärmedizin hinaus

Es gibt zahlreiche weitere Risikofaktoren, die zielführend und zeitgerecht bearbeitet werden müssen.

  • One Health: Die Anstrengungen in der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen sind auch in der Humanmedizin zu leisten.
  • Haltung, Fütterung, Management und Tierverkehr: In der Produktion von tierischen Lebensmitteln müssen die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt und Stresssituationen auf das notwendige Minimum beschränkt werden.
  • Handel, Markt, Import: Aus Gründen der guten Überwachung in der Schweiz und der natürlichen, qualitativ hochstehenden Produktion durch unsere Landwirte setzt die GST auf eine hohe
    Inlandproduktion von tierischen Lebensmitteln.
  • Menschliche Aktivitäten: Resistente Keime werden durch den intensiven und globalen Reise- und Personenverkehr weit verbreitet.
  • Verfügbarkeit von Antibiotika erster Wahl verbessern: Die GST erachtet es als zentral, dass auch die Pharmabranche ihrer Verantwortung wahrnimmt. Antibiotika der ersten Wahl werden bei der Bildung von Resistenzen als weniger kritisch eingestuft und sollten deshalb weiterhin einfach und in genügender Quantität verfügbar sein.

Das GST- Positionspapier wurde an der GST-Präsidentenkonferenz vom 26. März verabschiedet und an der Medienkonferenz vom 31. März 2015 präsentiert.



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