Enthornen von Zicklein: Tierärztinnen und Tierärzte unterstützen ein Verbot

(21.12.2018) Das Enthornen von Zicklein ist sehr heikel. Daher verlangt Nationalrätin Irène Kälin in einer Motion, diesen Eingriff zu verbieten. Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) begrüsst diese Motion.

Tierhaltende enthornen ihre Zicklein wegen der möglichen Verletzungsgefahr durch die Hörner. Der Eingriff ist aus Sicht des Tierwohls jedoch sehr problematisch. Daher verlangt Nationalrätin Irène Kälin (Grüne, AG) in einer Motion, das Enthornen von Zicklein zu verbieten.

Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST)

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) unterstützt dieses Anliegen. Der Verband spricht sich seit Jahren für ein solches Verbot aus. Die Tierärztinnen und Tierärzte plädieren für eine artgerechte Haltung von behornten Ziegen mit genügend Platz und Strukturen zum Ausleben ihres natürlichen Verhaltens.

Intensive Forschung hat den Stallbau optimiert und behornte Ziegen können heute mit einem minimalen Verletzungsrisiko gehalten werden.

Heikle Punkte beim Enthornen von Zicklein sind sowohl die Vollnarkose wie auch die verhältnismässig grosse zu verbrennende Fläche auf dem Kopf der Tiere und die Lage des Gehirns direkt unter der Stirn.

Eine Lokalanästhesie, wie sie bei der Enthornung von Kälbern angewendet wird, ist bei Zicklein nicht praktikabel. Bei der Vollnarkose können eine falsche Dosierung, Lagerung oder hohe, bzw. tiefe Umgebungstemperaturen zu Schäden führen.

Mit der Revision des Tierschutzgesetzes 2008 wurde das Enthornen von Zicklein und Ziegen der Pflicht zur Schmerzausschaltung unterworfen. Gleichzeitig dürfen Tierhaltende seither ihre Zicklein selber enthornen, wenn sie den entsprechenden Sachkundenachweis erbringen.

In einer aktuellen Studie zeigte ein grosser Teil der von den Tierhaltenden selber enthornten Zicklein starke Schmerzäusserungen. Auch wenn das Gewicht der Tiere korrekt geschätzt wird, kommt es zu ungenügenden Narkosen.

Die Abgabe der dazu benötigten Medikamente (Ketamin) an die Tierhaltenden ist zudem als sehr problematisch anzusehen.

Aus Sicht der Tierärztinnen und Tierärzte ist langfristig nur ein Verbot des Enthornens der richtige Weg.



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