Anhörung gestartet: Verordnungen zu tierischen Nebenprodukten und zu Tierseuchen

(06.09.2010) Das Bundesamt für Veterinärwesen startet die Anhörung der Totalrevision der Verordnung über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten.

Dabei wurde die Verordnung in Anlehnung ans europäische Recht komplett neu strukturiert. Die Bestimmungen bleiben jedoch gleich. Ausgeweitet wird der Geltungsbereich und das Verbot der Schweinesuppe wird im nationalen Recht festgeschrieben. Gleichzeitig geht die Tierseuchenverordnung in Anhörung.

Der Geltungsbericht der Verordnung über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten wird auf Milch-, Eier- und Imkerei-Nebenprodukte ausgedehnt. Dies hat etwa Folgen für die Verwertung von Antibiotika-haltiger Milch von gegen Euterentzündungen behandelten Kühen.

Diese Milch darf künftig nur noch auf dem eigenen Betrieb verfüttert oder der Gülle beigemischt werden. Sobald sie den Betrieb verlässt, geht sie in die Entsorgung.

Das Verfüttern von aufbereiteten Küchen- und Speiseresten an Schweine, die so genannte Schweinesuppe, ist in der Europäischen Union EU seit 2006 verboten. Um die Bilateralen Abkommen und damit den Marktzugang im Veterinärbereich zu sichern, musste die Schweiz das Verbot übernehmen, konnte jedoch eine lange Übergangsfrist aushandeln.

Diese läuft Mitte 2011 ab, was nun in der Verordnung entsprechend festgelegt wird. (Lesen Sie dazu den Blogbeitrag von BVET-Direktor Hans Wyss unter blog.bvet.admin.ch).

Das Verbot der Verfütterung von Tiermehlen an Nutztiere wird aufrechterhalten. Dabei hat sich die BSE-Situation europaweit entspannt - die Schweiz hatte 2006 den letzten Fall.

Zur Zeit sind die Rahmenbedingungen jedoch noch nicht gegeben, um unter streng kontrollierten Bedingungen solche tierischen Eiweisse wieder an Geflügel und an Schweine zu verfüttern. (Lesen Sie dazu den entsprechenden Blogbeitrag.)

Die Tierseuchenverordnung wird der Seuchenlage und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. So wird etwa das West-Nil Fieber in der Schweiz meldepflichtig, eine Krankheit, die hierzulande jederzeit auftreten könnte. Auch Ausbrüche der afrikanischen Pferdepest hätten in der Schweiz gravierende Folgen.

Die Bekämpfungsmassnahmen werden deshalb präzisiert. Auch jene zur Bekämpfung der so genannten Infektiösen Laryngotracheitis der Hühner, kurz ILT, werden angepasst. (Lesen Sie dazu den entsprechenden Blogbeitrag.)

Die Anhörung dauert bis am 22. November 2010. Sämtliche Unterlagen sind unter www.bvet.admin.ch verfügbar.


Weitere Meldungen

STS

VHK grassiert in der Schweiz

Die Virale hämorrhagische Krankheit (VHK), auch «Chinaseuche» genannt, verbreitet sich derzeit wieder in der Schweiz
Weiterlesen

Schweiz

Illegaler Kükenimport im Tessin – weitere Abklärungen auf die Newcastle-Krankheit

Eine Privatperson hat am 12. Mai 2022 illegal dreissig Küken ins Tessin eingeführt. Die Vollzugsbehörden haben die Tiere am Folgetag eingeschläfert
Weiterlesen

Schweiz

Hochansteckende Newcastle-Krankheit bei Legehennen festgestellt

In einem Geflügelbetrieb in Niederglatt haben die Veterinärbehörden bei mehreren Legehennen die hochansteckende Newcastle-Krankheit nachgewiesen.
Weiterlesen

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Bilanz der nationalen Krisenübung: Afrikanische Schweinepest erfolgreich eingedämmt

Die Übungsleitung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV zeigt sich mit der Krisenübung zufrieden und prüft nun in einer gründlichen Analyse Optimierungsmöglichkeiten
Weiterlesen

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Gesamtschweizerische Krisenübung gegen die Afrikanische Schweinepest

Vom 2. bis 4. November 2021 führt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV zusammen mit den kantonalen Veterinärdiensten eine Krisensimulation eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch
Weiterlesen

Bundesrat

Moderhinke schweizweit bekämpfen

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 31. März 2021 eine Änderung der Tierseuchenverordnung (TSV) verabschiedet
Weiterlesen

Schweiz

Revision der Tierseuchenverordnung: Verstärkter Kampf gegen Moderhinke

Die Moderhinke ist eine schmerzvolle Klauenkrankheit bei Schafen, die in der Schweiz weit verbreitet ist
Weiterlesen

Schweiz

ASP-Früherkennungsprogramm für Wildschweine zeigt erste Ergebnisse

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich weiter in Europa aus. Zur Stärkung der Prävention hat das BLV im April 2018 ein nationales Früherkennungsprogramm eingeführt.
Weiterlesen

Schweiz

Schutz vor Tierseuchen: Vernehmlassung über Bekämpfungsmassnahmen eröffnet

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat am 29. Mai 2017 die Vernehmlassung zu Anpassungen von Verordnungen im Bereich Tiergesundheit eröffnet
Weiterlesen