
Zoobericht 2014
Der diesjährige Zoobericht des Schweizer Tierschutz STS bescheinigt vielen Schweizer Zoos und Tierparks ein akzeptables Niveau der Tierhaltung. Einzelne Gehege und Haltungsformen sind auch aus Tierschutzsicht vorbildlich zu nennen.
Fälle schlechter Tierhaltung sind selten geworden. Für den Schweizer Tierschutz STS untragbar ist die gängige Zootiervermehrung unter dem Deckmantel der Arterhaltung und das geradezu routinemässige Einschläfern von Jungtieren.
In etlichen Zoos und Tierparks finden sich heute grosszügige, tiergerecht gestaltete Gehege, so etwa der neue Elefantenpark "Kaeng Krachan" im Zoo Zürich, das Gemeinschaftsgehege von Bären und Wölfen im Tierpark Dählhölzli oder das Luchsgehege im Wildpark Bruderhaus bei Winterthur.
Während sich die Lebensbedingungen der Zootiere verbessern, weg von der Zurschaustellung in trostlosen Käfigen und hin zu Haltungsformen, die den artspezifischen Bedürfnissen gerechter werden, rückt die Diskussion über den Umgang mit "überzähligen" Jungtieren in den Vordergrund.
Zu viele "Botschafter ihrer Art"
Erhaltungszucht bedrohter Arten und das Engagement im Artenschutz gehören zu den erklärten Aufgaben moderner Zoos heute. Als "Botschafter ihrer Art"und als Publikumsmagnete instrumentalisiert, sollen Zootiere, insbesondere Jungtiere, das Geld für das Artenschutz-Engagement in die Kassen der Zoobetreiber spülen.
Anfänglicher Freude über Zuchterfolge folgt allerdings oft das böse Erwachen, wenn für die kleinen Publikumslieblinge kein geeigneter Lebensplatz vorhanden ist.
Viele Jungtiere werden jedes Jahr euthanasiert, weil es ihrer zu viele sind. Einzelne Tiere zu sterilisieren oder gar auf die Haltung mancher Arten zu verzichten, scheint jedoch für viele Zoos ein No-Go zu sein.
Das Recht auf Fortpflanzung – das es in freier Natur nicht gibt – rangiert häufig weit über anderen Tierbedürfnissen wie Platz, Rückzugsmöglichkeiten, artgemässe Futtersuche und Beschäftigung. Es braucht erst einen medialen Empörungssturm, ehe man sich zähneknirschend zum Zuchtverzicht durchringt.
Der Schweizer Tierschutz STS fordert nachdrücklich, dass Zoobetreiber ihrer Verantwortung gegenüber den Tieren besser gerecht werden und das Lebensrecht in ihrer Obhut geborener Jungtiere respektieren. Unerwünschte Nachzuchten gilt es soweit möglich zu verhindern.
Gezüchtet werden soll nur dann, wenn gute Plätze für den zu erwartenden Nachwuchs gesichert sind und es eine klare Zielsetzung für die Nachzucht einer Tierart gibt. Warum Zoos in heutigem Umfang beispielsweise Braunbären vermehren, ist aus Tier- und Artenschutzsicht ein Rätsel.
Der Zoobericht 2014 des Schweizer Tierschutz STS umfasst 51 Zoos- und Tierparks in der gesamten Schweiz.
Neu beurteilt wurden 2014 das Tropiquarium im waadtländischen Servion, das Vivarium Lausanne sowie die kleinen Tierparks Wildpark Brienz und Wildpark Mühletäli in Olten. Ueberarbeitet, aktualisiert und ergänzt wurden u.a. die Berichte zu den Institutionen Zoo Zürich, Wildnispark Zürich, Langenberg, Wildpark Bruderhaus in Winterthur und WalterZoo in Gossau.
STS-Zoobericht 2014 online unter www.tierschutz.com/zoobericht
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