Zoobericht 2012: Tierschutzverordnung schützt schwarze Schafe
In Schweizer Zoos und Tierparks werden die Tiere mehrheitlich artgerecht gehalten und die Anforderungen der Tierschutzverordnung teilweise deutlich mehr als erfüllt.
Dies zeigt der Zoobericht 2012 des Schweizer Tierschutz STS. Doch es gibt auch schwarze Schafe, und deren elendigliche Tierhaltung ist durch ungenügende Gesetzesbestimmungen legalisiert und geschützt.
Seit sechs Jahren dokumentiert der Schweizer Tierschutz STS den Stand der Zootierhaltung in der Schweiz.
Die umfangreiche Recherche beurteilt insgesamt 41 Zoos und Wildparks in allen Landesregionen, 10 Kleinzoos und Tierparks fanden im laufenden Jahr erstmals Aufnahme, die Berichte zu 13 Institutionen wurden aktualisiert.
Nicht die minimalistischen Gesetzesvorschriften sondern vielmehr die artspezfischen Bedürfnisse einer Tierart bilden die Grundlage der Beurteilung aus Tierschutzsicht.
Schlusslicht, Trouvaillen und Aufsteiger
Hirsche werden in einem kleinen, allseitig zugänglichen Gehege von freilaufenden Hunden gehetzt, Waschbären vegetieren vernachlässigt in einem dreckigen Zwinger und doch ist diese besonders negativ aufgefallene Tierhaltung im kleinen Berner Tierpark Gäbelbach legal. Auch solch skandalöse Zustände sind gesetzeskonform.
Aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS positiv aufgefallen sind dagegen der neu gestaltete Tier- und Erlebnispark Seeteufel im bernischen Studen, die erstmals beurteilte Falconeria Locarno und - last but not least - die "Pantanal"-Anlage im Zoo Zürich, ein weitläufiger, naturnaher Lebensraum für die vielfältige Tierwelt südamerikanischer Feucht- und Trockengebiete.
Nach jahrelanger Kritik ist auf dem Grimselpass unter Mitwirkung des Schweizer Tierschutz STS und des Tierschutz Oberwallis ein artgerechter Murmeltierpark entstanden.

Vor kurzem sind die bis dahin unter misslichen Bedingungen gehaltenen Waschbären von der Grimsel ins das vorbildliche Freigehege des Tierpark Dählhölzli umgezogen.
Zootierhaltung im Umbruch
Es gibt mehr Platz für die Tiere, gut strukturierte Anlagen und ein zunehmendes Bewusstsein für Tierschutzanliegen. Erkenntnisse der modernen Tiergartenbiologie und der Druck von Tierschutz und kritischen Zoobesuchern tragen das Ihrige dazu bei, dass sich, trotz ungenügender Gesetzesvorgaben, die Tierhaltung in vielen Schweizer Zoos und Tierparks zusehends verbessert.
Wünschenswert und weiterhin verbesserungswürdig in vielen Institutionen wären mehr Rückzugs- und Beschäftigungs-möglichkeiten für die Tiere. Die Zeiten in denen Wildtiere, wie Waren ausgestellt, dem staunenden Publikum präsentiert wurden, sollten definitiv vorbei sein.
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