
Wildkatze breitet sich im Schweizer Jura aus
Der Bestand an Wildkatzen in der Schweiz wird zurzeit auf einige hundert Tiere geschätzt. Insbesondere im Jura breitet sich die Wildkatze in den waldreichen Gebieten aus. Es ist zu erwarten, dass sich dort eine stabile Population bilden wird.
In den letzten Jahrzehnten hat die Wildkatze den Schweizer Jura wieder besiedelt. Heute leben in der Schweiz schätzungsweise 450 bis 900 Wildkatzen auf einer Fläche von rund 600 Quadratkilometern. Dies zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU, die in den Jurakantonen zwischen 2008 und 2010 durchgeführt worden war. Das Untersuchungsgebiet konzentrierte sich auf den Schweizer Jura, da alle Wildkatzen, die in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen werden konnten, aus diesem Gebiet stammen.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Wildkatzen europaweit unter Schutz gestellt worden waren und sich die Bestände deshalb erholt haben. Das Tier ist in weiten Teilen des Kantons Jura und in den angrenzenden Gebieten der Kantone Baselland, Solothurn und Bern verbreitet. Ein zweites, kleineres Wildkatzenvorkommen befindet sich in den Wäldern des Jura-Südhanges im Kanton Waadt. Die Wildkatze ist auf ein gut vernetztes Wald-Weide-Gebiet angewiesen.
Wildkatze im 18. und 19. Jahrhundert stark dezimiert
In der Schweiz ist die Wildkatze geschützt und wird auf der Roten Liste heute noch als „stark gefährdete" Tierart geführt. Die intensive Bejagung im 18. und 19. Jahrhundert führte zu einem Rückgang der Wildkatzenbestände im Jura, und im Mittelland sogar zur Ausrottung der Art.
Aufgrund der aktuellen Bestandserhebung und der Verbindung zwischen der schweizerischen und der grösseren französischen Population, erscheint eine Rückstufung der Gefährdung der Wildkatze angemessen. Der definitive Status der Wildkatze wird mit der Teilrevision der Roten Liste der Säugetiere im kommenden Jahr definiert. Eine Rückstufung ist allerdings nur möglich, wenn der ausbreitende Wildkatzen-Bestand in der Schweiz sich nicht mit Hauskatzen vermischt.
Wild- und Hauskatzen: Kreuzungen können den Bestand gefährden
Obwohl die Haus- und Wildkatzen gemeinsame Vorfahren haben, verlief ihre Entwicklung getrennt. Die Wildkatze ist eine europäische Art. Die Hauskatze hingegen stammt von asiatisch-afrikanischen Wildkatzen ab und wurde als domestizierte Katze vom mittleren Osten nach Europa gebracht.
Seitdem existieren die Haus- und Wildkatzen nebeneinander, wobei die scheue Wildkatze vom Menschen zurückgezogen lebt. Äusserlich unterscheiden sich Wildkatzen kaum von getigerten Hauskatzen.
Durch die Ausbreitung der Siedlungsfläche kommt die Wildkatze immer häufiger in Kontakt mit freilaufenden Hauskatzen. Dies kann zu Kreuzungen (Hybridisierung) zwischen den Wild- und Hauskatzen führen, wobei fortpflanzungsfähiger Nachwuchs (Hybriden) entsteht.
In Teilen Europas, wie z.B. Ungarn und Schottland, ist die Wildkatze aufgrund der Hybridisierung mit Hauskatzen stark bedroht oder ausgestorben. Eine solche Gefährdung ist in der Schweiz nicht auszuschliessen; es wurden bereits Hybriden in der Wildpopulation nachgewiesen. Zurzeit untersucht eine Studie wie stark die Schweizer Wildkatzen mit Hauskatzen hybridisiert sind
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