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Ralph Martin
Schweiz

Daten vom Wetterradar helfen die Masse ziehender Vögel abzuschätzen

Es ist unmöglich, alle Zugvögel zu zählen, die jedes Jahr im Frühling und im Herbst in der Luft unterwegs sind. Von den ziehenden Insekten ganz zu schweigen.

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Dank innovativen Technologien gelingt es der Schweizerischen Vogelwarte aber immer besser, diese fliegende Biomasse zu erfassen.

Vögel ziehen im Herbst und im Frühjahr in breiter Front über ganz Europa. Weil viele Arten zudem nachts und alleine unterwegs sind, ist die Erfassung des Vogelzugs sehr anspruchsvoll. Mithilfe von Daten, die von Wetterradaren stammen, ist es mittlerweile möglich, die Masse ziehender Vögel abzuschätzen.

Demnach sind alleine über Deutschland und Frankreich jedes Frühjahr eine halbe Milliarde Vögel unterwegs.

Im Herbst, wenn es nach der Brutzeit mehr Individuen gibt, sind es sogar rund 850 Millionen Vögel. Besonders eindrücklich ist der Vogelzug bei günstigen Bedingungen: Im Herbst können sich unglaubliche 150 Millionen Vögel in einer einzigen Nacht unbemerkt über unsere Köpfe hinweg nach Süden ziehen!

Nicht nur Vögel, sondern auch Insekten nutzen den Luftraum zu allen Jahreszeiten für unterschiedlichste Phasen ihres Lebens. Mithilfe eines Radars auf dem Dach ihres Besuchszentrums konnte die Schweizerische Vogelwarte erstmals gleichzeitig die Biomasse der Vögel und Insekten in der Luft während eines ganzen Jahres aufzeichnen.

Dieses Monitoring zeigte, dass jährlich mindestens 3 Millionen Vögel und 20 Millionen Insekten Sempach überfliegen. Es macht zudem die unterschiedlichen Zugstrategien von Vögeln und Insekten sichtbar: Im Herbst zogen sowohl Vögel als auch Insekten zielstrebig nach Südwesten. Im Frühling dagegen zeigen nur die Vögel ein gerichtetes Zugverhalten nach Nordosten, während Insekten scheinbar ohne klare Richtung über Sempach unterwegs waren.

Anders als Vögel fliegen Insekten im Frühling nicht zurück in ihre Geburtsregionen, sondern legen auf dem Weg in den Norden ihre Eier im erstbesten geeigneten Lebensraum ab und sterben. Daraus schlüpft eine neue Generation, die sich in alle Himmelsrichtungen verbreitet, um wiederum ihre Eier abzulegen.

Erst die letzte Generation des Sommers zieht gezielt in den Süden, um dort zu überwintern. Im Frühling machen sich diese Überwinterer wieder auf den Weg nach Norden und beginnen den Kreislauf von vorne.

Quellen

Nussbaumer, R., Bauer, S., Benoit, L., Mariethoz, G., Liechti, F., Schmid, B. (2021): Quantifying year-round nocturnal bird migration with a fluid dynamics model . J. R. Soc. Interface 18: 20210194

Shi, X., Schmid, B., Tschanz, P.; Segelbacher, G., Liechti, F. (2021): Seasonal Trends in Movement Patterns of Birds and Insects Aloft Simultaneously Recorded by Radar. Remote Sens., 13, 1839

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Weitere Meldungen

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Einflug des Eichelhähers
Der Radar befindet sich auf dem Dach des Besuchszentrums und misst permanent die Vogelaktivität im Himmel über Sempach.
Schweizerische Vogelwarte Sempach

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