Wasservogelzählung 2019

(13.11.2019) Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: Hunderte Freiwillige der Vogelwarte Sempach schwärmen aus, um Enten, Möwen und andere Wasservögel zu zählen, die in der Schweiz überwintern.

Diese Zählungen werden seit Jahrzehnten durchgeführt. So können langfristige Entwicklungen und wichtige Winterquartiere identifiziert werden.

Seit über 50 Jahren setzen sich Hunderte Vogelfreunde jeden Winter Wind und Wetter aus, um für die Vogelwarte Sempach die überwinternden Wasservögel zu zählen. Als Wasserschloss Europas ist die Schweiz ein wichtiges Gebiet für rund eine halbe Million dieser Wintergäste aus Nord- und Osteuropa sowie Russland.


Die exotisch anmutende Spiessente gehört zu unseren schönsten Wintergästen. Noch nie wurden so viele Spiessenten notiert wie im vergangenen November. Die Zählungen dieses Wochenende werden zeigen, ob sich der positive Trend in diesem Jahr fortsetzt.

Die Zählungen werden in der Schweiz von der Vogelwarte koordiniert. Dank diesen Erhebungen konnten national und international wichtige Wasservogelgebiete identifiziert und unter Schutz gestellt werden. „Nach wie vor versammelt sich ein bedeutender Teil der bei uns überwinternden Wasservögel in diesen Gebieten“, freut sich Nicolas Strebel, Verantwortlicher für die Wasservogelzählungen an der Vogelwarte.

Die Zählungen werden in ganz Europa gleichzeitig durchgeführt. Dank diesen systematischen Erhebungen sind wertvolle Langzeitdaten vorhanden, die sowohl kurz- als auch langfristige Veränderungen der Wasservogelbestände aufzeigen können: „Die Daten erlauben, sowohl grossräumige Phänomene wie den Klimawandel als auch lokalere Effekte wie Störungen festzustellen, die die Verteilung der Wasservögel beeinflussen“, erläutert Strebel.

So konnte die Vogelwarte feststellen, dass der Winterbestand der fünf häufigsten Wintergäste in der Schweiz (Reiherente, Blässhuhn, Tafelente, Stockente und Lachmöwe) in den letzten 20 Jahren um einen Viertel bzw. 120 000 Individuen zurückgegangen ist, während andere Arten im Winter 2018/19 rekordhohe Bestände aufwiesen (Höckerschwan, Spiessente, Moorente, Gänsesäger, Grau- und Silberreiher).

Wie wird der Trend weitergehen? Um diese Frage zu beantworten, sind auch am nächsten Wochenende zahlreiche Ornithologinnen und Ornithologen unterwegs, um Wasservögel zu zählen.


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