Schweizerische Beteiligung am EuroBirdPortal

(11.06.2015) In ganz Europa beobachten zehntausende Ornithologinnen und Ornithologen Vögel und melden ihre Sichtungen in Onlineportalen. Mit ornitho.ch betreibt die Vogelwarte eine der europaweit renommiertesten Meldeplattformen.

Dank einer intensiven Zusammenarbeit von 21 Ländern werden hunderte Millionen von Vogelbeobachtungen erstmals zentral gespeichert und europaweit dargestellt.

Alleine in der Schweiz melden Ornithologinnen und Ornithologen jährlich rund 1,4 Millionen Vogelbeobachtungen auf www.ornitho.ch, der von der Schweizerische Vogelwarte und ihren Partnern betriebenen Meldeplattform. Europaweit werden jährlich sogar 30 Millionen Beobachtungen erfasst.


Während der Hausrotschwanz (linke Karte) Mitte März bereits aus den Winterquartieren zurück ist, hat sein engster Verwandter, der Gartenrotschwanz (Karte rechts) erst die Mittelmeerküste erreicht.

Dank dieser riesigen Datenmenge wissen Forschende in ganz Europa immer besser, wo sich die Zugvögel gerade aufhalten und wo ihre wichtigen Rast- und Überwinterungsgebiete liegen.

Die 2013 gestartete Initiative mit dem Namen „EuroBirdPortal“ hat sich zum Ziel gesetzt, diese riesige von Freiwilligen gesammelte Datenmenge zu speichern und übersichtlich darzustellen.

Hans Schmid, Projektleiter der Vogelwarte, stellt begeistert fest: „Dank EuroBirdPortal sehen wir künftig frühzeitig, wenn nordische Arten wie der Raufussbussard oder der Seidenschwanz eine Invasion nach Mitteleuropa machen.“

Heimzug und Wegflug der Zugvögel können also quasi in Echtzeit über ganz Europa mitverfolgt werden. „Damit geben wir unseren freiwilligen Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre eigenen Beobachtungen in einem grösseren Zusammenhang zu sehen“.

In der Schweiz melden rund 2000 Ornithologinnen und Ornithologen ihre Beobachtungen seit 2007 regelmässig auf www.ornitho.ch. „Unsere Online-Meldeplattform hat sich in der Vergangenheit so gut bewährt, dass alle Nachbarländer das System übernommen haben“, weiss Schmid.

Das internationale Projekt wird der Öffentlichkeit in Brüssel an der von der Europäischen Kommission organisierten „Green Week 2015“ vorgestellt.

Danach können alle Interessierten das europaweite Auftreten von vorerst 15 Vogelarten im Jahresverlauf beobachten.

Zwei animierte Europakarten ermöglichen es, Arten miteinander oder mit dem Verlauf von Umwelteinflüssen, beispielsweise der Temperatur zu vergleichen.

Link: EuroBirdPortal



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