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Mehr Schutz für Alpschafe

Über 4000 Schafe sterben jährlich auf Schweizer Alpen. Sie werden von Steinen erschlagen, vom Blitz getroffen, stürzen über Felswände ab oder verenden an unbehandelten Krankheiten. Wären sie besser geschützt und behirtet, könnten viele gerettet werden. Der Schweizer Tierschutz STS lanciert eine landesweite Petition für einen besseren Schutz der Alpschafe.

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Jedes Jahr verbringen rund 230'000 Schafe und Lämmer den Sommer auf Schweizer Alpen, die meisten von ihnen noch immer unbeaufsichtigt. Zwei von hundert Tieren kehren nie mehr ins Tal zurück. Sie stürzen über Abgründe, fallen Krankheiten oder Steinschlag zum Opfer, verfangen sich in Zäunen oder werden vom Blitz erschlagen.

Nach jeder Alpsaison werden zudem Hunderte Schafe «vermisst», die versehentlich auf dem Berg alleine zurückgelassen wurden. Manche von ihnen verhungern schliesslich elendiglich. Zum Vergleich: Rund 200 Schafe fallen jedes Jahr Wölfen zum Opfer. Nur diese Tierschicksale aber werden in der Oeffentlichkeit regelmässig thematisiert.

Für Schafe in Talbetrieben gelten die minimalen Tierschutzstandards gemäss Tierschutzverordnung. Gehen die Tiere zur Alp, wird ihr rechtlicher Schutz automatisch nochmals gelockert, es gelten nur noch rudimentäre Anforderungen an ihre Haltung und Überwachung – und selbst diese werden oftmals nicht erfüllt.

Es darf nicht länger sein, dass eine aus Tierschutzsicht ungenügende Schafhaltung mit grosszügigen Bundessubventionen unterstützt wird und zugleich die in der Schweiz einheimischen und per Gesetz geschützten Grossraubtiere zu «Sündenböcken» erklärt und abgeschossen werden. Der Schutz von Schafherden ist aus Tierschutzsicht unverzichtbar und zugleich der einzige Weg für ein Zusammenleben mit Wolf und Co.!

Petition für einen besseren Schutz der Alpschafe

Der Schweizer Tierschutz STS stellt folgende Forderungen:

  • Bessere Tierhaltungsbedingungen auf den Alpweiden: Schafe und Ziegen müssen auf Alpweiden über ausreichend Unterstände und sicheren Zugang zu Wasser verfügen. Die Herden müssen - wie im Talgebiet Pflicht - täglich kontrolliert werden.
  • Bessere Tiergesundheit auf den Alpweiden: Vor der Alpsaison müssen die Herden einer Moderhinkesanierung unterzogen, hinkende und verletzte Alpschafe müssen schnellstmöglich einer tierärztlichen Behandlung zugeführt werden,
  • Herdenschutzpflicht für alle Schaf- und Ziegenherden im Verbreitungs- und Erwartungsgebiet von Wolf, Bär und Luchs: Im Minimum sollen Herden mit Elektrozäunen und/oder Schutzhunden geschützt oder behirtet sowie täglich kontrolliert werden.
  • Keine Subventionen mehr für ungeschützte Schafherden! Nur Schafhalter, die ihre Aufsichts- und Schutzpflicht gegenüber den ihnen anvertrauten Tieren wahrnehmen, sollen künftig subventioniert werden.
  • Aufgabe von «unschützbaren» Alpen: Wo der Herdenschutz respektive die Behirtung aus topografischen oder anderen Gründen unmöglich ist, soll auf den Alpbetrieb mit Schafen und Ziegen verzichtet werden.
  • Keine Lockerung des Schutzstatus von Wolf, Luchs und Bär, insbesondere keine präventiven «regulierenden» Abschüsse aufgrund von Schafrissen oder sinkender Jagderträge, keine Abschüsse von Rudelwölfen und Wolfswelpen. Verzicht auf den Austritt aus der Berner Konvention.


Unterstützer

Die Petition wird unterstützt von Gruppe Wolf Schweiz; KAGfreiland; ProTier - Stiftung für Tierschutz und Ethik; SVS/BirdLife Schweiz; Verein CHWOLF; Zürcher Tierschutz sowie den Sektionen des Schweizer Tierschutz STS.

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