STS-Report: Tier- und Viehausstellungen 2018

(31.03.2019) Zum fünften Mal in Folge veröffentlicht der Schweizer Tierschutz STS einen umfassenden Bericht zu Tierausstellungen in der Schweiz.

Neben Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr, neben guter Tierhaltungen und tierfreundlicher Vorführungen, gibt es weiterhin und mancherorts Anlass zu Kritik und Nachholbedarf in Sachen Tierwohl.

Schweizer Tierschutz STS Jedes Jahr zieht es mehrere hunderttausend Besucher an regionale, nationale und internationale Tierausstellungen.

Der Schweizer Tierschutz STS besuchte 2018 insgesamt deren fünfzehn: die vier grössten Publikumsmessen (BEA, LUGA, Comptoir Suisse, OLMA), drei Viehausstellungen (Swiss Expo Lausanne, Tier&Technik St.Gallen, Expo Bulle), zwei Hunde- und zwei Katzenaustellungen, eine Kleintierausstellung, zwei Reptilien- und eine Zierfischbörse.

Festzuhalten ist: Die Kritikpunkte früherer Tierschutz-Recherchen wurden vielerorts aufgenommen und es wurden Massnahmen zur Verbesserung des Tierwohls an Ausstellungen umgesetzt.

Uneinsichtig und kritikresistent zeigten sich allerdings Extremzüchter an Viehausstellungen, wie auch an Hunde- und Katzenausstellungen.

Für die Einhaltung der Tierschutzbestimmungen und für das Wohl der Ausstellungstiere fordert der STS genaues Hinsehen und konsequentes Durchgreifen seitens Veranstalter und Behörden. Und die Vorliebe von Preisrichtern für das hervorstechend Extreme fördert Tierleid und muss ein Ende haben.

Schaulaufen für Mensch und Tier

«Wer schön sein will, muss leiden» - das gilt an Ausstellungen nach wie vor für viele Rassekatzen und - hunde. Hier bot sich Besuchern mehr oder weniger das gewohnte Bild: Hochzerren und Würgen an Leinen und Halsbändern, teils enge Platzverhältnisse und zahlreiche durch extreme Zuchtmerkmale belastete Tiere.

Unter den Prämierten sind ausgeprägt kurzköpfige Tiere, Tiere mit vielen Falten, fehlender oder kurzer Rute sowie Nacktformen.

An den besuchten Viehausstellungen, die national und über die Landesgrenzen hinaus als Schaufenster der Milchvieh-Hochleistungszucht gelten, wurden in erster Linie fragwürdige, dem Tierwohl konträr entgegenstehende Manipulationen widernatürlich gestylter Kühe mit riesigen, schmerzhaft überfüllten Eutern und tropfdicht verklebten Zitzen prämiert.

Tiere hautnah erleben

Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervögel können heute vielerorts an Schauen unter tierfreundlichen Haltungsbedingungen beobachtet und bestaunt werden.

Dennoch trafen STS-Fachleute auch im zurückliegenden Jahr auf Tiere in kargen Ausstellungskäfigen, ohne Sichtschutz, Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten und an Reptilienbörsen auf Exoten in kleinen, unstrukturierten Behältnissen zu Dutzenden nebeneinander aufgereiht.

Wo Enge und Gedränge herrscht, wo Distanz fehlt und Tiere «übergriffigen» Besuchern nicht ausweichen können, wo zu wenige Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, da werden Tiere an Ausstellungen und Messen weiterhin überfordert.

Link: STS-Report Tier- und Viehausstellungen 2018


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