Regionalkonferenz der OIE für Europa tagte in Bern
(30.09.2014) Die Schweiz war vom 22. bis 26. September Gastgeberin der 26. Regionalkonferenz für Europa der Welttiergesundheitsorganisation OIE.
Sie wurde von Bundesrat Alain Berset eröffnet und stand unter der Leitung von Hans Wyss, Direktor des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).
Die Teilnehmer erhielten detaillierte Informationen über den Tiergesundheitsstatus in den Ländern Europas und diskutierten über aktuelle Herausforderungen im Bereich Tiergesundheit und Tierschutz.
Die wichtigste aktuelle Herausforderung ist die Bekämpfung der afrikanischen Schweinepest in Osteuropa. Die kürzlich in Nordamerika neu aufgetretene Durchfallerkrankung PED (porzine epidemische Diarrhoe) der Schweine zeigt beispielhaft die ständige Bedrohung des europäischen Nutztierbestandes mit neuen Krankheiten und Erregern.
Weiter zeigte eine Befragung von 53 Mitgliedstaaten der Region Europa, wie gut die Mitgliedstaaten in der Lage sind, sich auf Katastrophen und Bioterrorismus vorzubereiten und darauf zu reagieren. Den Veterinärdiensten kommt im Krisenmanagement bei lokalen oder regionalen Konflikten oder bei Naturkatastrophen eine zentrale Rolle zu.
Wie Bundesrat Berset in seiner Grussbotschaft des Bundesrates an der Eröffnung betonte, ist der Schweiz die internationale Vernetzung auf Grund der Bedrohung durch grenzüberschreitende Tierseuchen sehr wichtig.
So ist die Schweiz eines der 28 Gründungmitglieder der nunmehr seit 90 Jahren bestehenden OIE und spielt seit jeher eine aktive Rolle. Der Direktor des BLV, Hans Wyss, ist der offizielle Schweizer Delegierte für die OIE. Zudem werden wissenschaftliche Experten aus der Schweiz regelmässig in verschiedene Komitees der OIE eingeladen zum Beispiel zur Rinderseuche BSE oder zur Tuberkulose.
Nachdem die OIE die internationale Führungsrolle im Tierschutz übernommen hat und entsprechende Empfehlungen erarbeitet, leistet die Schweiz auch hier ihren Beitrag. So unterbreitete sie letztes Jahr der OIE Empfehlungen zur tiergerechten Tötung von Reptilien.
Sie erhofft sich, dass damit in naher Zukunft ein internationaler Standard geschaffen wird, um die Tierschutzbedingungen bei der Ledergewinnung in den Ursprungsländern zu verbessern.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE ist eine zwischenstaatliche Organisation mit 180 Mitgliedsländern, die sich weltweit für die Verbesserung der Tiergesundheit einsetzt. Ziel der Regionalkonferenzen ist es, den jeweiligen OIE-Mitgliedern geographisch und situativ angepasste Unterstützung zur Überwachung und Kontrolle von Tierseuchen in den jeweiligen Regionen zu bieten und sie darin zu stärken.