Drei Radarstationen überwachen den Vogelzug

(12.10.2017) Mit einer Art Radarkontrolle überwacht die Schweizerische Vogelwarte Sempach diesen Herbst den Vogelzug über dem Schweizer Mittelland.

Jenseits der Grenze zählen Ornithologen der LPO Haute-Savoie beim Défilé de l'Écluse im angrenzenden Frankreich die Zugvögel. Das dadurch gewonnene kombinierte Wissen dient letztlich dem besseren Schutz der Zugvögel.


Auf dem Dach des Besuchszentrum der Vogelwarte misst ein Radar ohne Unterbrechung die Vogelaktivität am Sempacher Himmel.

Diesen Herbst erfassen Ornithologinnen und Ornithologen die Zugvögel, welche die Schweiz auf ihrem Weg in wärmere Gebiete überfliegen, mit besonderer Präzision. Mithilfe von drei Radarstationen in Winterthur ZH, Sempach LU und Epeisses GE stellt die Schweizerische Vogelwarte fest, wo und wann wie viele Vögel über das Mittelland ziehen.

Da 90% der Zugvögel in der Nacht unterwegs sind, sind Radarstationen ein unverzichtbares Werkzeugbei der Erfassung der Vögel rund um die Uhr.

Erste Auswertungen der Radardaten zeigen, dass sich der Strom der über das Mittelland ziehenden Zugvögel stark in der Nähe von Genf konzentriert, wo der Jura und die Alpen aufeinandertreffen und damit wie ein Trichterwirken.

An diesem topografisch günstigen Ort, wenige Kilometer ausserhalb von Genf, zählen unsere Kollegen der LPO Haute-Savoie beim Défilé de l’Écluse die vom Mittelland her kommenden Greifvögel.

Diese Zählungen finden seit Ende der sechziger Jahre statt und liefern wertvolle Langzeitdaten.

Diese Kombination unterschiedlicher Forschungsprojekte über die Zugvögel liefert bessere Kenntnisse über den Zustand der Vogelwelt, den Ablauf des Vogelzugs und die Zugwege. Letztlich helfen die Kenntnisse mit, Bestrebungen zum Schutz der Zugvögel zu verbessern.


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