Profi-Lait: Forschen für die Milchproduktion

(06.11.2012) Am Profi-Lait-Forschungstag in Grangeneuve trafen sich am 31. Oktober 2012 über sechzig Experten der Milchproduktion und diskutierten über den Stand der Forschung in der Schweiz.

Mit Nachdruck wurden die Forschenden dazu aufgefordert, der zunehmenden Komplexität im Milchmarkt mit innovativen Lösungen zu begegnen. Im Rahmen eines Infomarktes wurden verschiedene solche Forschungsprojekte vorgestellt.

Profi-Lait: Forschen für die Milchproduktion

In vier Workshops entwickelten die Teilnehmenden Forschungsfragen, welche heute beantwortet werden müssen, um die Herausforderungen von morgen zu meistern.

„Wir Milchproduzenten sind auf Sie angewiesen“ rief Nationalrat und Milchproduzent Markus Ritter den anwesenden Forschern zu: „Zeigen sie uns, wie wir mit dem bestehenden Ungleichgewicht in den Märkten umgehen sollen!“

Eindrücklich legte er den über sechzig anwesenden Fachleuten aus Forschung und Beratung, landwirtschaftlichen Organisationen und Praxis dar, woran der Milchmarkt heute krankt und was er von der Forschung für die Milchproduktion erwartet - nichts weniger als die Grundlagen, um eine neue Marktordnung schaffen zu können.

Was die Forschung für die Milchproduktion bisher geleistet hat, wird von Markus Ritter hoch geschätzt.

Aber heute haben sich die Ansprüche verändert und es brauche neue Lösungsansätze. Deshalb wird er sich dafür einsetzten, dass auch künftig ausreichend Mittel für die Forschung zur Verfügung stehen.

Markus Lötscher vom Bundesamt für Landwirtschaft zeichnete den Rahmen auf, in welchem sich die landwirtschaftliche Forschung in der Schweiz bewegt: das „Forschungskonzept für die Land- und Ernährungswirtschaft 2013-2016“ legt die Stossrichtung für die öffentlichen Forschungsinstitutionen, namentlich die Forschungsanstalt Agroscope dar und zeigt die Schnittstellen zu den übrigen Akteuren aus Beratung und Praxis auf.

Damit die immer komplexer werdenden Fragestellungen gelöst werden können, werden Verbundprojekte und Netzwerke, namentlich die nationale Plattform für Forschung und Entwicklung in der Milchproduktion Profi-Lait, immer wichtiger.

Die angeregten Beiträge am Profi-Lait-Forschungstag zeigten eindrücklich, wie wertvoll es ist, Disziplinen übergreifend über aktuelle Forschungsprojekte zu informieren und deren Nutzen für die Praxis zu diskutieren.

Am Forschungstag wurde auch viel Forschungsbedarf ermittelt und über die generelle Ausrichtung der Forschung für die Milchproduktion debattiert. Die gute Stimmung unter den Teilnehmenden des Profi-Lait-Forschungstages 2012 unterstreicht, dass man gewillt ist, miteinander zu arbeiten, damit die Forderung von Markus Ritter nach innovativen Lösungen für die Milchproduzenten erfüllt werden kann.

www.profi-lait.ch



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