Neues Nationales Bioforschungsforum: Bio-Forschung und Praxis rücken zusammen

(30.11.2015) Das Nationale Bioforschungsforum (NBFF) soll Forschungsbedürfnisse der Biopraxis erkennen und Schwerpunkte für die Bioforschung setzen.

Im NBFF, gemeinsam getragen vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, dem Dachverband der Schweizer Knospe-Betriebe Bio Suisse und Agroscope, sind rund fünfzig Persönlichkeiten aus der Schweizer Bioforschung und -praxis vertreten.

Die erste Zusammenkunft zum Aufbau des Netzwerks Ende November in Frick (AG) war dem Dialog von Forschung und Praxis im Biolandbau gewidmet.


Erstes Treffen des Nationalen Bioforschungsforums (NBFF) am FiBL in Frick

„Der regelmässige Austausch zwischen Forschung und Praxis hat im Biolandbau Tradition und soll jetzt mit dem neuen Nationalen Bioforschungsforum weiter gestärkt werden“, erklärte FiBL-Direktor Urs Niggli anlässlich der ersten Zusammenkunft der Mitglieder.

Im NBFF sind Forschende, Beraterinnen, Landwirte und Behörden vertreten. Ihr gemeinsames Ziel ist es, den Forschungsbedarf für den Biolandbau zu identifizieren und Schwerpunkte bezüglich den zukünftigen Forschungsthemen zu setzen.

Direkter Draht zur Praxis

Neu ist das Forum gesamtschweizerisch ausgerichtet und vereint die wichtigsten Anbieter und Nutzer der Bioforschung. Neu ist auch die aktive Rolle der Bio Suisse, welche über ihre Fachgruppen einen direkten Draht zur Praxis ermöglicht.

„Durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Akteuren erhält die Schweizer Bioforschung noch mehr Schwung und die Forschungsagenda wird noch stärker auf die Bedürfnisse der Biobranche ausgerichtet“, zeigte sich Paul Steffen, Leiter des Agroscope Instituts für Nachhaltigkeitswissenschaften INH überzeugt.

Die neue Stakeholder-Plattform ersetzt das bisherige Bio-Koordinationsgremium Agroscope – FiBL sowie das ART Bioforum Ackerbau / Futterbau.

„Die zentrale Rolle der Praxis ist ein wichtiger Grund, weshalb sich Bio Suisse zukünftig verstärkt in den Dialog mit den Forschenden einbringen wird“, erklärte Bio Suisse Geschäftsführer Daniel Bärtschi. Die Sichtweisen von Forschenden sowie von Praktikerinnen und Praktikern bezüglich Herausforderungen an die Forschung sind häufig unterschiedlich.

Patricia Fry, Fachfrau für Wissensaustausch zwischen Forschung und Praxis, hat die Gründe dafür analysiert, warum Forschende und Fachleute aus der Praxis oft aneinander vorbeireden. Zusammen mit den Teilnehmenden eruierte sie Stolpersteine und Erfolgsfaktoren für einen fruchtbaren Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der Praxis.

Das Resultat: Die erfolgreichsten Projekte sind häufig diejenigen, bei denen die Praxis von Beginn an aktiv miteinbezogen ist.

Nationale Bioforschungstagung 2016

Workshops zum Pflanzenbau, zur Tierhaltung sowie zur Sozioökonomie brachten den Forschungsinstitutionen wertvolle Erkenntnisse, die sie als Elemente für ihre Arbeitsplanung nutzen werden. Das NBFF plant für das kommende Jahr verschiedene Aktivitäten, darunter eine nationale Forschungstagung im Dezember 2016, an welcher aktuelle Forschungsergebnisse mit der Biobranche diskutiert werden.

Bereits im August des laufenden Jahres unterzeichneten das Bundesamt für Landwirtschaft BLW und Agroscope mit dem FiBL einen Rahmenvertrag für eine verstärkte nationale und internationale Zusammenarbeit in Forschungsfragen des Biolandbaus.

Nationales Bioforschungsforum NBFF

Im Nationalen Bioforschungsforum (NBFF) sind die Organisationen des Wissenssystems Biolandwirtschaft vertreten. Im Vordergrund steht der Informationsaustausch zwischen Forschung und Biobranche. Auf der Seite der Forschungsanbieter sind dies das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Agroscope sowie verschiedene Fachhochschulen.

Auf Seite der Forschungsnutzerinnen und -nutzer bringen neben erfahrenen Biolandwirtinnen und -landwirten die Fachgruppen von Bio Suisse die Seite der Praxis ein. Das NBFF trifft sich mindestens einmal jährlich im Plenum und ist während des Jahres in thematischen Untergruppen aktiv.

Die Trägerschaft besteht aus Agroscope, Bio Suisse und FiBL. Eine Koordinationsstelle organisiert das NBFF und unterstützt die Mitglieder.

www.bioforschungsforum.ch



Weitere Meldungen

FIBL

4-teilige Online-Fortbildung: Veterinärmedizin in der Bioschweinehaltung

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL hat in Zusammenarbeit mit Bio Suisse und der SUISAG eine 4-teilige Fortbildung zum Thema «Bioschweinehaltung» erarbeitet - die Teilnahme ist kostenlos
Weiterlesen

Joël Bérard

Joël Bérard ist der neue Leiter des Forschungsbereichs Produktionssysteme Tiere und Tiergesundheit bei Agroscope

Dr. Joël Bérard übernimmt den strategischen Forschungsbereich «Produktionssysteme Tiere und Tiergesundheit» bei Agroscope
Weiterlesen

Produktionsorientierte Rinderrassen (hinten) und Hochlandrinder zeigen unterschiedliche Futtervorlieben.; Bildquelle: Agroscope

Die Kuh bestimmt mit, welches Kraut wächst

Angus oder Hochlandrind: Kuh ist nicht gleich Kuh, wenn es um die Vorlieben beim Fressen von verschiedenen Kraut-, Gras- und Straucharten geht
Weiterlesen

Corinne Boss; Bildquelle: Agroscope

Corinne Boss übernimmt Kompetenzbereich Tiere und tierische Produkte bei Agroscope

Corinne Boss heisst die neue Leiterin des Kompetenzbereichs für Forschungstechnologie und Wissensaustausch Tiere und tierische Produkte von Agroscope; in dieser Funktion wird sie auch Mitglied der Geschäftsleitung
Weiterlesen

Mag. Robert Pichler (Leiter der Abt. Forschung und Entwicklung, BMLFUW), Dr. Markus Herndl (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Dr. Anton Hausleitner (Direktor HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Dr. Michael Gysi (Direktor Agroscope), Dr. Johann Gasteiner (Leiter f. Fo; Bildquelle: HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Kooperationsvereinbarung zwischen Agroscope und Raumberg-Gumpenstein

Im Rahmen eines Festaktes wurde am 29.06.2017 eine Kooperationsvereinbarung zwischen Agroscope, Schweiz und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein im Fachbereich der „Ökobilanzierung landwirtschaftlicher Betriebe“ unterzeichnet
Weiterlesen

agroscope

Befragung von Pferdebesitzern in der Schweiz

Das Schweizer Nationalgestüt SNG von Agroscope führt Mitte Juni 2017 eine online-Befragung von Pferdebesitzenden zur Situation der Pferde, Ponys, und Esel in der Schweiz durch
Weiterlesen

Röntgenbild einer Zelle mit einem Ring von hoch konzentriertem Zucker entlang der Zell-Wände; Bildquelle: M. Eyer, Agroscope/UniBE

Geheimnisse um Honigproduktion durch Bienen enthüllt

Dank noch nie gesehenen Röntgenbildern von Honigbienenwaben konnte ein Forschungsteam von Agroscope und dem Institut für Bienengesundheit der Universität Bern beobachten, wie Honig produziert wird
Weiterlesen

8. Equus helveticus

8. Equus helveticus – Pferde, soweit das Auge reicht!

Rund 1000 faszinierende Pferde werden vom 16. bis 18. September 2016 am Equus helveticus auftreten und ihre Stärken und ihre Schönheit präsentieren
Weiterlesen