
Die Massnahmen der Strategie Antibiotikaresistenzen zeigen erste Erfolge
Die Entstehung resistenter Bakterien gehört weltweit zu den schwerwiegendsten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Die Schweiz ist gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft gefordert, die Zunahme der Resistenzen zu minimieren und deren Übertragung und Verbreitung einzuschränken.
Im Jahre 2015 wurde deshalb die Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) lanciert. Jetzt zeigen sich erste Erfolge. Um diese zu verstärken, startet am 18. November eine Rückgabeaktion für nicht gebrauchte Antibiotika.
Der übermässige oder unsachgemässe Einsatz von Antibiotika kann bei Bakterien zur Entstehung von Resistenzen beitragen. Die Zahl von Infektionen mit resistenten Bakterien nimmt weltweit zu – auch in der Schweiz. Solche Infektionen können mit Antibiotika nur noch schwer oder manchmal gar nicht mehr behandelt werden.
Mit Massnahmen auf verschiedenen Ebene will die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) die Wirksamkeit der Antibiotika für die Behandlung von Mensch und Tier nachhaltig sichern. Zu den Massnahmen gehören die Förderung des sachgemässen Umgangs mit Antibiotika, die Infektionsprävention in Spitälern, die Überwachung von Resistenzen und Antibiotikaverbrauch, die Förderung von Forschung sowie die Wissensvermittlung an die und Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit.
Die Strategie wird vom Bund gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, Tierärztinnen und Tierärzten, Landwirtinnen und Landwirten und andern Partnern umgesetzt.
Seit der Lancierung zeigen sich erste Erfolge:
Im Humanbereich haben die zuständigen medizinischen Fachgesellschaften einheitliche, schweizweit geltende Verschreibungsrichtlinien formuliert. Die Ärzteschaft (Haus- und Fachärzte) ist aufgefordert, diese Richtlinien bei ihren Therapieentscheiden anzuwenden.
Die Richtlinien definieren, wann Antibiotika eingesetzt werden sollen, und sie enthalten Angaben zur Wahl des geeigneten Antibiotikums, zur Dosierung und zur Therapiedauer. Sie sind auf www.ssi.guidelines.ch abrufbar und werden laufend ergänzt. Eine Online-Plattform gibt den Ärztinnen und Ärzten zudem einen Überblick über die aktuellsten regionalen Resistenzdaten (www.infect.info).
In der Tiermedizin konnte die Menge der verkauften Antibiotika dank verschiedenster Massnahmen in den letzten zehn Jahren über die Hälfte reduziert werden. So wurde die Abgabe bestimmter Antibiotika eingeschränkt, und es wurden Therapieleitfäden und Informationsmaterial erarbeitet.
Die Gesamtmenge der verkauften Antibiotika an die Tierärztinnen und Tierärzte lässt noch keine Aussagen darüber zu, wie die Antibiotika in der Veterinärmedizin tatsächlich eingesetzt werden.
Ein nationales Informationssystem zur Erfassung von Antibiotikaverschreibungen (IS ABV) in der Tiermedizin wurde Anfang 2019 eingeführt. So wird der Verbrauch von Antibiotika bezüglich der verschiedenen Tierarten und Produktionstypen (z.B. Mastkälber, Milchvieh), der einzelnen Tierhaltungen und der einzelnen Tierarztpraxen festgehalten.
Diese neu erfassten Daten werden künftig wertvolle Erkenntnisse liefern. So können die Tierärzteschaft und die Tierhaltenden zukünftig Rückschlüsse auf den Verbrauch von Antibiotika in der eigenen Praxis oder in der eigenen Nutztierhaltung ziehen.
Auch in der Landwirtschaft sind die bäuerlichen Tierhalterinnen und Tierhalter sensibilisiert. Mehrere landwirtschaftliche Branchen haben zusammen mit den Tierärzten und Bauern Präventionsprogramme zur Verbesserung der Tiergesundheit gestartet, denn gesunde Tiere brauchen keine Antibiotika. Die Anstrengungen der Landwirtschaft zeigen sich im sinkenden Antibiotikaverbrauch seit 2008.
In den Schweizer Gewässern sind vereinzelt antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen worden. Ein Teil dieser Bakterien kommt natürlicherweise dort vor. Der andere Teil gelangt mit dem Abwasser in die Seen und Flüsse. Die Kläranlagen eliminieren schon heute bis zu 99 Prozent dieser Mikroorganismen.
Der laufende Ausbau ausgewählter Kläranlagen mit zusätzlichen Reinigungsstufen sorgt dafür, dass Antibiotika deutlich reduziert werden, wodurch das Risiko einer möglichen Resistenzbildung im Gewässer reduziert wird.
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