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Jahresbericht über den Antibiotikavertrieb in der Veterinärmedizin 2016

Erstmals zeigt sich in der Veterinärmedizin ein deutlicher Rückgang der Verkäufe von Antibiotikaklassen, die für die Humanmedizin wichtig sind.

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Zudem hat die Gesamtmenge der verkauften Antibiotika für Tiere in der Schweiz weiter abgenommen.

Dies weist auf eine Bewusstseinsänderung bei der Tierärzteschaft und den Tierhaltenden hin. Das sind die wesentlichen Schlussfolgerungen des Jahresberichts über den Antibiotikavertrieb in der Veterinärmedizin.

In der Schweiz werden immer weniger Antibiotika für Tiere verkauft. Wurden im Jahr 2008 noch rund 72 000 kg in Verkehr gebracht, waren es 2016 noch 38 300 kg. Dies entspricht einem Rückgang von 45 % innert neun Jahren und von 9 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Abnahme basiert hauptsächlich auf einer Reduktion der Verkäufe von Tierarzneimitteln, die in der Nutztierhaltung zur Behandlung von Tiergruppen über das Futter verabreicht werden. Nachdem die Vertriebsmengen bei kritischen Antibiotika jahrelang schwankend waren, nahmen sie 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 23–25 % ab.

Die stete Abnahme der Gesamtverkaufsmenge von Antibiotika weist auf eine Bewusstseinsänderung bei den Tierärztinnen und Tierärzten sowie bei den Tierhaltenden hin.

Die umgesetzten Massnahmen, wie zum Beispiel das Verbot einer Abgabe auf Vorrat von kritischen Antibiotikaklassen oder von Antibiotika für den prophylaktischen Einsatz, scheinen Wirkung zu zeigen. Besonders der Rückgang im Vertrieb von kritischen Antibiotikaklassen ist von Bedeutung, da diese restriktiv genutzt werden.

Entscheidend ist der sachgerechte Einsatz von Antibiotika

Über den effektiven Einsatz der Antibiotika lässt die Verkaufsstatistik allerdings keine Schlussfolgerungen zu. Sobald die für Anfang 2019 geplante Datenbank einsatzbereit ist, wird es möglich sein, präzise Angaben zur Verwendung der Antibiotika und zu den effektiven Behandlungen zu machen.

Diese Daten erlauben künftig spezifische Probleme zu identifizieren, diese mit gezielten Informationen und Massnahmen anzugehen und die Auswirkungen zu messen. Die Zielsetzung bleibt stets die gleiche: Die Wirksamkeit der Antibiotika langfristig gewährleisten, um die Gesundheit aller zu schützen.

Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR)

Dank Antibiotika – einer der bedeutendsten Fortschritte in der Medizin – ist es möglich, bakterielle Krankheiten, die früher oft tödlich verlaufen sind, zu heilen. Der übermässige und teils unsachgemässe Einsatz von Antibiotika führt jedoch dazu, dass immer mehr Bakterien gegen Antibiotika resistent werden.

Die Konsequenzen sind dramatisch und betreffen Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt gleichermassen.

Der Bundesrat hat deshalb 2015 seine nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet, um das Problem zunehmender Resistenzen koordiniert anzugehen.

Die Ergebnisse der Resistenzüberwachung publiziert das BLV zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) alle zwei Jahre in einem gemeinsamen Bericht (Swiss Antibiotic Resistance Report– ARCH-Vet anresis.ch ); der nächste Bericht erscheint 2018.

Ergänzend dazu veröffentlicht das BLV in den Zwischenjahren einen kurzen Bericht zum Antibiotikavertrieb.

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