Trendwende in den Resultaten der Futtermittelkontrolle
Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP-Haras hat den Auftrag, alle in der Schweiz in den Handel gebrachten Futtermittel für Nutz- und Heimtiere zu kontrollieren. Damit stellt sie die erste Kontrollinstanz entlang der Lebensmittelkette dar.
Im vergangenen Jahr wurden 1'411 Proben erhoben und analysiert. Bei den Futtermitteln für Nutztiere gab es im Vergleich zum Vorjahr weniger Beanstandungen und auch beim Petfood hat sich die Situation weiter verbessert.
Im Rahmen der amtlichen Futtermittelkontrolle hat ALP-Haras im Jahre 2011 1'209 Proben von Nutztierfuttermitteln sowie 202 Proben von Heimtierfuttermitteln (Petfood) erhoben. Inspektionen wurden in mehr als 320 Produktions- oder Handelsbetrieben durchgeführt.
Verbesserung bei den Futtermitteln für Nutztiere
Mehr als 55% der untersuchten Nutztierfutter gaben keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Der Anteil der Proben mit leichten Nicht-Konformitäten (unvollständige Etikettierung, von der Deklaration geringfügig abweichende Gehalte) verbesserte sich um mehr als fünfeinhalb Prozentpunkte auf 23.2% und der Anteil der nicht-konformen Futtermittel (Beanstandungen mit finanziellen Konsequenzen) sank um mehr als ein Prozentpunkt auf 21.0%.
Diese Verbesserung der Resultate stellt nach mehreren Jahren mit steigendem Anteil an nicht-konforme Proben eine erfreuliche Trendwende dar. Die Beanstandungen bezogen sich hauptsächlich auf ausserhalb der amtlichen Toleranzgrenzen liegende Nährstoffgehalte oder auf inakzeptable Deklarationsfehler.
Zudem fielen, mit Ausnahme von zwei Verschleppungsfällen von Kokzidiostatika, sämtliche Analysenresultate auf unerlaubte oder unerwünschte Substanzen (Schwermetalle, Dioxine und Aflatoxine) sowie auf Salmonellen negativ aus. Somit kann gesagt werden, dass die Sicherheit der Futtermittel in der Schweiz gewährleistet ist.
Gezielte Kampagnen
Aufgrund diverser Vorkommnisse (Dioxin-Skandal in Deutschland, Reaktorunfall in Japan) hat ALP-Haras die Untersuchungen auf Sicherheitsparameter wie Dioxine, PCB und Radionuklide, aber auch auf andere unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle, Salmonellen, verschleppte Kokzidiostatika, Pestizide, Aflatoxin und Mykotoxine stark intensiviert.
Besonders zu erwähnen sind die gezielten Kampagnen auf Radionuklide in Fischmehl, Pestizide in Ausgangsprodukten sowie Kokzidiostatika in Futtermitteln für Nicht-Zieltierarten. Erfreulicherweise führten diese umfangreichen Untersuchungen auf unerwünschte Stoffe nur in Ausnahmefällen zu Beanstandungen und zu sofortigen Massnahmen seitens ALP-Haras. Die Gesundheit von Tier und Mensch war in keinem Fall gefährdet.
Kontrolle der Importe
Ein besonderes Augenmerk wurde auch 2011 auf die importierten Futtermittel gelegt. Diese wurden sowohl bei den Futtermittelbetrieben als auch an den Zollstellen beim Import bemustert. Insgesamt wurden 87 Futtermittel direkt an der Grenze und weitere 207 bei verschiedenen Betrieben im Inland bemustert. Die Situation hat sich auch hier verbessert.
Der Anteil der Futtermittel mit leichten Nicht-Konformitäten sank um gut dreieinhalb Prozentpunkte auf 22.4% und der Anteil der nicht-konformen Futtermittel sank um fünfeinhalb Prozentpunkt auf 23.1%. Wie bei den inländischen Futtermitteln, waren die Beanstandungen hauptsächlich auf Nährstoffgehalte, welche ausserhalb der amtlichen Toleranzgrenzen liegen, oder auf inakzeptable Deklarationsfehler zurückzuführen.
Zu erwähnen ist jedoch das vermehrte Auftreten von Aflatoxin, welches letzten Sommer insbesondere in Maiskleber aus China nachgewiesen wurde: sofortiger Rückruf und Vernichtung der Ware mussten angeordnet werden, um die Futtermittelsicherheit zu gewährleisten.
Deutliche Verbesserung im Bereich Heimtierfuttermittel
Bei den Heimtierfuttermitteln hat sich die Situation - wie bereits in den früheren Jahren festgestellt - weiter verbessert.
Von den 202 bei Herstellern und Wiederverkäufern von Heimtierfuttermitteln erhobenen Proben wiesen 31% kleinere Mängel auf. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von vier Prozentpunkten. Zu Beanstandungen mit finanziellen Konsequenzen gaben 21.5% der Proben Anlass, was einem Rückgang von nahezu fünf Prozentpunkten entspricht.
Diese Beanstandungen bezogen sich wie in den letzten Jahren vor allem auf abweichende Gehalte ausserhalb der amtlichen Toleranzen. Sechs Proben wurden zudem aufgrund von wiederholten nichtkonformen Deklarationen oder Heilanpreisungen mit finanzieller Konsequenz beanstandet.
GVO unter Beobachtung
Von den insgesamt 1'209 Nutztierfuttermittelproben wurden 196 Mischfutter und 102 Ausgangprodukte auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) untersucht. Davon wurden vier Ausgangsprodukte als nicht-konform eingestuft, weil diese mehr als 0.9% GVO enthielten und nicht entsprechend deklariert waren. Bei den Heimtierfuttermitteln mussten aus demselben Grund zwei der 106 analysierten Proben beanstandet werden.
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