Coronavirus: Bundesrat lockert Deklarationsregeln bei Lebensmitteln

(16.04.2020) Die Coronakrise führt dazu, dass gewisse Zutaten und Verpackungsmaterialien in der Lebensmittelindustrie fehlen und ersetzt werden müssen. Deshalb stimmen die Angaben auf der Verpackung bei gewissen Lebensmitteln nicht mehr mit dem Inhalt überein.

Um die Verfügbarkeit dieser Produkte zu sichern und Food Waste vorzubeugen, verabschiedete der Bundesrat in seiner Sitzung vom 16. April 2020 eine Änderung der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung. Die Änderung ist ab sofort und während sechs Monaten gültig.

Schweiz Die Coronakrise führt in der Nahrungsmittelindustrie zu Lieferengpässen bei gewissen Zutaten und Verpackungsmaterialien; sie muss diese durch andere Zutaten und Materialien ersetzen. Das kann dazu führen, dass die Angaben auf der Verpackung nicht mehr mit den tatsächlichen Eigenschaften eines Lebensmittels übereinstimmen. Nach geltendem Recht dürfen solche Lebensmittel nicht verkauft werden.

Eine kurzfristige Umetikettierung ist aufwändig und innert kurzer Fristen oft nicht realisierbar. Dürften solche Produkte nicht mehr an Konsumentinnen und Konsumenten abgegeben werden, könnte dies zu einer Verknappung der betreffenden Produkte führen. Die Verfügbarkeit dieser Lebensmittel wäre nicht mehr gewährleistet.

Zudem müssten Lebensmittelzutaten weggeworfen werden, weil sich das Lebensmittel so, wie die Deklaration auf der Packung lautet, nicht mehr herstellen liesse (Food Waste).

Mit der neuen Regelung sollen solche Abweichungen befristet toleriert werden. Bedingung ist aber, dass die betroffenen Lebensmittel mit einem roten Kleber versehen werden. Dieser muss auf eine Internetseite verweisen, auf welcher über die tatsächlichen Eigenschaften (Zusammensetzung, Herkunft der Zutaten, Herstellungsmethode) des Lebensmittels und über den Grund der Abweichung informiert wird.

Im konkreten Fall werden diese provisorischen Ausnahmen nur erlaubt, wenn sie in keiner Weise die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten (z. B. bei Allergieproblemen) gefährden.



Weitere Meldungen

Anatolischer Wasserfrosch; Bildquelle: Hans Schneider/STS

STS-Untersuchung von Froschschenkeln zeigt bedenkliche Rückstände des Insektizids Diethyltoluamid

Froschschenkel sind ein beliebter Bestandteil von Festtagsmenüs - trotz des immensen Tierleids, das mit dem Fang, der Haltung und der Tötung der Frösche verbunden ist
Weiterlesen

Schweiz

Neue Bestimmungen im Lebensmittelrecht: Hof- und Weidetötung klar geregelt

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. Mai 2020 Anpassungen verschiedener lebensmittelrechtlicher Verordnungen gutgeheissen. Sie werden mit den in der EU geltenden Bestimmungen harmonisiert
Weiterlesen

Schweiz

Fipronil: Eier-Importe in die Schweiz betroffen

Bei Eier-Lieferungen aus den Niederlanden in die Schweiz sind positive Rückstände des Insektizids Fipronil festgestellt worden
Weiterlesen

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Unerlaubtes Tierarzneimittel in gefrorenem Wels

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV warnt vor gefrorenem vietnamesischem Wels, welcher in verschiedenen kleineren Geschäften in der Deutsch- und Westschweiz verkauft wurde
Weiterlesen

Schweiz

Wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Produkt- und Lebensmittelsicherheit zwischen Deutschland und der Schweiz soll gestärkt werden

Schweizerisches Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
Weiterlesen

Forschung zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität von Schweizer Käse

Sicherer Käsegenuss dank reduziertem Histamingehalt

Die Verarbeitung von Rohmilch ist auch heute noch eines der wichtigsten Differenzierungsmerkmale vieler traditioneller Schweizer Käsesorten. Rohmilchkäse sind gehaltvoller im Geschmack und Aroma, was die positive Wirkung der Rohmilchflora erkenntlich macht
Weiterlesen

FAO

Die Schweiz erhält den Vorsitz der Codex Alimentarius Kommission

Am Dienstag, 15. Juli 2014, wurde Awilo Ochieng Pernet in Genf zur Präsidentin der Codex Alimentarius Kommission (CAC) gewählt. Die Juristin engagiert sich seit 1999 für dieses internationale Regelwerk zur Lebensmittelsicherheit und amtet seit 2011 als CAC-Vizepräsidentin
Weiterlesen

Swiss TPH

Campylobacter ist der häufigste Grund für Lebensmittelinfektionen

Fleischfondue mit Poulet gehört im Winter zu den Hauptrisikofaktoren einer Campylobacter-Infektion in der Schweiz. Das zeigt eine neue Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH)
Weiterlesen

Magazin

Firmennews

Neuerscheinungen