Internationale Bartgeier-Beobachtungstage
(04.10.2012) Die Stiftung Pro Bartgeier und die Schweizerische Vogelwarte Sempach rufen die Bevölkerung dazu auf, in der kommenden Woche beim Wandern in den Alpen speziell nach Bartgeiern Ausschau zu halten.
Vom 5. bis 12. Oktober 2012 finden im gesamten Alpenraum die 7. Internationalen Bartgeier-Beobachtungstage statt.
Am Samstag 6. Oktober 2012 sind zahlreiche Freiwillige und Projektmitarbeitende unterwegs, um von hoch gelegenen Aussichtspunkten aus gleichzeitig nach Bartgeiern Ausschau zu halten.
Ausgewilderte junge Bartgeier zeigen ein individuelles Muster von künstlich gebleichten Flügel- und Schwanzfedern. Damit sind sie von Weitem erkennbar
Dies erlaubt es, den aktuellen Bestand dieses eindrücklichen Alpenvogels abzuschätzen.
Mitmachen
Die Stiftung Pro Bartgeier und die Schweizerische Vogelwarte rufen alle Interessierten dazu auf, in der kommenden Woche auf Bergtouren nach Bartgeiern Ausschau zu halten und Beobachtungen zu melden.
Dabei ist es besonders hilfreich, wenn Fotos gemacht werden. So können die Bartgeier manchmal anhand individueller Merkmale erkannt werden. Ausgewilderte Jungvögel weisen ein unverwechselbares Muster von künstlich gebleichten Flügel- und Schwanzfedern auf.
Erkennen
Der Bartgeier ist mit knapp drei Metern Spannweite der grösste Vogel der Schweizer Alpenwelt. Er unterscheidet sich vom Steinadler durch den zugespitzten Schwanz und die schmalen und spitzen Flügel.
Dank des erfolgreichen Auswilderungsprojekts der Stiftung Pro Bartgeier und ihrer Partner sind in unseren Alpen wieder Bartgeier zu sehen (im Bild ein Altvogel)
Aus der Nähe sind der namensgebende Bart und der rote Augenring charakteristisch. Weitere Details zum Bartgeier und zu den Bartgeier-Beobachtungstagen finden Sie unter www.bartgeier.ch/beobachtungstage und www.vogelwarte.ch/bartgeier.
Die Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen
Der Bartgeier wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Alpenraum ausgerottet. Dank eines internationalen Wiederansiedlungsprojekts ist er nun wieder bei uns heimisch und zieht seit 2007 auch in der Schweiz wieder erfolgreich seine Jungen auf.
Doch der Bestand ist noch sehr klein und die genetische Vielfalt ist für einen nachhaltigen Erfolg der Wiederansiedlung nicht ausreichend. Deshalb wildert die Stiftung Pro Bartgeier weiterhin Bartgeier aus.
So wurden im Mai 2012 im St. Gallischen Calfeisental zwei Jungvögel in einer Felsnische ausgesetzt und bis zum Ausflug überwacht.
Die Schweizerische Vogelwarte unterstützt mit ihren rund 1800 freiwilligen Mitarbeitenden die Überwachung des Bartgeiers in den Schweizer Alpen und trägt so zum Erfolg des Projektes bei.
Zur Zeit bewohnen gut 20 Paare den Alpenraum. In der Schweiz haben 4 Paare bisher 16 Jungvögel ausgebrütet.