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BVET Forschungsbericht 2008 – 2011
Schweiz

BVET Forschungsbericht 2008 – 2011 - Forschung zum Wohl der Tiere

Um seine Handlungen und Entscheidungen auf wissenschaftliche Grundlagen zu stützen, betätigt sich das Bundesamt für Veterinärwesen auch als Förderer und Auftraggeber von Ressortforschung in den verschiedensten Wissensgebieten. Der eben veröffentlichte Bericht über die Forschungsprojekte der Jahre 2008 bis 2011 zeigt, wie die Projekte zu greifbaren Resultaten in der Praxis führen können.

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Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) fördert die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere, es schützt den Menschen vor Zoonosen (auf den Menschen übertragbare Krankheiten) und trägt zur Produktion einwandfreier Lebensmittel tierischer Herkunft bei.

Das BVET unterstützt damit unmittelbar die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft, da zwei Drittel des Rohertrags der Landwirtschaft aus tierischer Produktion stammen.

Wichtig ist, dass die Entscheidungen, die vom BVET getroffen werden, stets auf wissenschaftliche Grundlagen abgestützt sind. Das Amt hat den gesetzlichen Auftrag, das erforderliche Wissen für die Erfüllung seiner Aufgaben durch Forschung zu generieren.

Aus diesem Grund initiiert, fördert und unterstützt das BVET Forschung in den Bereichen Tiergesundheit und Zoonosen, sowie Tier- und Artenschutz und Lebensmittelhygiene.

Der eben veröffentlichte Mehrjahresbericht zeigt die Vielfalt der durchgeführten Forschungsprojekte auf und fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Exemplare des Berichts in Deutsch, Französisch oder Englisch können auf www.bvet.admin.ch online bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.

Forschung rund um Tiergesundheit und Zoonosen

Die Forschungsschwerpunkte im Fachgebiet Tiergesundheit und Zoonosen werden stark durch die Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010+ geprägt. Der Fokus liegt auf international bekämpften Tierseuchen und Zoonosen sowie auf wirtschaftlich relevanten Krankheiten infektiösen Ursprungs.

Von zentraler Bedeutung sind Fragestellungen zur Früherkennung und Prävention von Krankheiten. Dasselbe gilt für Analysen der Kosten-Nutzen-Verhältnisse von Massnahmen zur Prävention, Kontrolle und Ausrottung.

Die Erforschung von wirtschaftlich bedeutsamen Krankheiten infektiösen Ursprungs bei Nutztieren soll in Koordination und Zusammenarbeit mit anderen, insbesondere landwirtschaftlichen Institutionen vorangetrieben werden.

So wurde zum Beispiel das Potenzial der Überwachung von Antibiotika-Resistenzen, Mastitiserregern, Tierseuchen und Zoonosen mittels Tankmilchproben in einem Forschungsprojekt beurteilt. Viele Überwachungsprogramme basieren auf Blutproben, welche von Einzeltieren entnommen werden.

Die Ziele der Studie waren die Identifikation von Krankheitserregern, Beurteilung der Machbarkeit sowie der Kosten von Überwachungsprogrammen mithilfe der Tankmilchuntersuchung. Der Einsatz von Tankmilchproben anstelle der Blutproben kann die Kosten eines Überwachungsprogrammes halbieren, ohne die Aussage zu vermindern.

Beim Nachweis der Seuchenfreiheit von IBR (Infektiöse bovine Rhinotracheitis) und Leukose sowie bei der Überwachung von BVD (Bovine Virusdiarrhoe) werden seit 2012 Tankmilchproben kostengünstig untersucht.

Forschung im Bereich Lebensmittelsicherheit

Im Bereich Hygiene von Lebensmitteln tierischer Herkunft gibt es zahlreiche Schnittstellen zu den Fachgebieten Tiergesundheit und Zoonosen sowie zum Tierschutz. Dies gilt auch für die Forschungsschwerpunkte. Im Vordergrund steht das

Konzept der Lebensmittelkette. Schwergewichtig wird untersucht, wie sich Management, Kontrollen und Überwachung bei der Haltung und Fütterung sowie bei der Gewinnung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf die Sicherheit von Lebensmitteln tierischer Herkunft auswirken.

Forschung zur Verbesserung des Tierschutzes

Forschung von hoher Relevanz bezüglich des Tierschutzes geniesst Priorität, weil sie am ehesten nachhaltige Verbesserungen für das Wohlergehen der Tiere bewirken kann.

Projekte, welche methodische Grundlagen zur Förderung der Kenntnisse der Bedürfnisse der Tiere und des Verständnisses für die Tiere in der Bevölkerung erforschen, werden gefördert.

Als Beispiel brachte das Projekt „Einfluss von Festfutter auf die Gesundheit und Leistung von Schweizer Mastkälbern“ konkrete in der Praxis anwendbare Ergebnisse. In einem Forschungsprojekt wurden auf verschiedenen Praxisbetrieben unterschiedliche Zusatzfutter für Mastkälber getestet.

Sie mussten sowohl geeignet sein, gute Mastleistungen und marktkonforme Schlachtkörper zu produzieren als auch der Kälbergesundheit ausreichend Rechnung tragen.

Die Studienresultate zeigen, dass sich dazu Ganzpflanzen-Maiswürfel am besten eignen. Somit steht den Landwirten eine praktikable Methode zur optimalen Versorgung der Kälber mit Eisen zur Verfügung.

Forschung in Zahlen

Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) hat in den Jahren 2008 bis 2011 rund 21 Mio. Franken für Forschung und Entwicklung aufgewendet.

Das entspricht einem Jahresmittel von gut 5 Mio. Fr. und einem Anteil von 11 % am Gesamtbudget des BVET. Die Aufwendungen haben sich im Vergleich zur vorangegangenen Berichtsperiode (15.9 Mio.) um rund 5 Mio. erhöht.

Die Aufwendungen in absoluten Zahlen sind im Fachgebiet Tiergesundheit im Vergleich zur vorangegangenen Berichtperiode (2004 bis 2007) von rund 9 Mio. Fr. auf 14,7 Mio. gestiegen und machen 69 % der gesamten Forschungsaufwendungen aus.

Verstärkte Reisetätigkeit, globaler Handel und Klimaveränderungen könnten in Zukunft dazu führen, dass sich Krankheitserreger noch schneller verbreiten und die Gesundheit von Tier und Mensch auch in der Schweiz gefährden.

Die Früherkennung von Tierseuchen und das Ergreifen von vorbeugenden Massnahmen gewinnen deshalb an Bedeutung. Dem Fachbereich Tiergesundheit wird deshalb auch in den neuen Forschungsschwerpunkten 2012 – 2016 des BVET ein grosses Gewicht beigemessen.

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